Der Justizmord an Jakob Mohr (CZ, 2016, Tschechisch mit englischen Untertiteln, 63 Min.) erzählt die Geschichte des psychiatrischen Patienten und Künstlers Jakob Mohr, der überzeugt war, dass seine Handlungen von seinem Arzt mit Hilfe einer mysteriösen Maschine kontrolliert wurden. Mohr stellte diese Maschine in vielen seiner Zeichnungen als einen Holzkasten dar, der Strahlen oder Wellen ausstrahlte, die durch seinen Körper gingen und die Kontrolle über ihn übernahmen. Die Zeichnung Justizmord (1909-1910) zeigt einen Prozess, der aus sich selbst widersprechenden Perspektiven dargestellt ist. Der viktimisierte Mohr erscheint in der Rolle des Angeklagten, und sein Arzt wird als Lauscher und Manipulator dargestellt, der die Maschine und die Institution des Gerichts beeinflusst. Mohr identifiziert viele getarnte Patienten und Ärzte, die seine Theorie der monströsen Verschwörung gegen ihn unterstützen. Die Zeichnung wird zum Schauplatz einer inszenierten Sitzung des Gerichts, in der Mohr als Künstler, Patient und Verbrecher dargestellt wird und in der nicht nur seine Visionen, sondern auch andere Motive und Figuren, die mit Art Brut in Verbindung gebracht werden, ihre eigene Existenzberechtigung beanspruchen. Mohr bietet uns einen Bericht über die Details des Gerichtsverfahrens, das in seinem Kopf stattfindet und in dem Fragmente aus der Außenwelt seiner Kranken- und Strafregisterauszüge auftauchen, sowie eine Analyse seiner Zeichnung unter dem Gesichtspunkt ihrer ästhetischen Qualitäten.
Der Film und die Performance wurden in Zusammenarbeit mit Are | are-events.org kreiert und produziert und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Stadt Prag, dem Kulturministerium der Tschechischen Republik und seinem Kulturfonds sowie PLATO – Plattform (für zeitgenössische Kunst) Ostrava / Stadtgalerie Ostrava und Trojhalí Karolina, Vereinigung juristischer Personen, unterstützt.
Bitte beachten Sie, das die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung durch:
