Ketuta Alexi-Meskhishvili, die 1979 in Tiflis geboren wurde und mittlerweile in Berlin lebt, erforscht mit großer Akribie die Möglichkeiten der Fotografie. Ein zentrales Interesse kommt den vielfältigen Methoden der Collage zu, die die Künstlerin mit Virtuosität zum Einsatz bringt. So experimentiert sie mit vorgefundenen und eigenen Bildern oder Materialien und fügt diese in neuen Konstellationen zusammen. Dabei nimmt sie nicht selten Eingriffe an den Vorlagen vor, indem sie diese bewusst zerkratzt, beschneidet oder mit anderen handgemachten Spuren versieht. Die Resultate werden mit analogen oder digitalen Reproduktionsmethoden festgehalten, wobei die entstandenen Bilder meist nur ein Zwischenstadium repräsentieren. Bis zum finalen Abzug werden sie unter dem Einsatz verschiedenster Methoden weiter bearbeitet, sodass das Verfahren eher einem bewussten Komponieren, als dem spontanen Festhalten eines Moments entspricht.
Die Bilder, die die Künstlerin im Rahmen dieses Prozesses entstehen lässt, reichen von Porträts, Stillleben und Architekturaufnahmen bis hin zu Abstraktionen und verweisen auf die jüngere Fotografie- und Kunstgeschichte genauso wie auf die Bildsprache und Ästhetik der Werbung. Unabhängig vom jeweiligen Sujet sind viele der Arbeiten von einer Rätselhaftigkeit geprägt, die nicht unwesentlich zu der Wirkung der Werke beiträgt. Sie wird beflügelt von den Brüchen, die den Fotografien im Zuge des mehrstufigen Produktionsverlaufs innewohnen und die den Rezipienten auf Distanz halten.
Für die Präsentation von Ketuta Alexi-Meskhishvili im Kölnischen Kunstverein, bei der es sich um ihre erste institutionelle Einzelausstellung handelt, wurde eigens eine neue Werkgruppe konzipiert, die sowohl fotografische als auch installative Arbeiten umfasst. Im zweiten Obergeschoss des Hauses wird eine Zusammenstellung von Fotografien präsentiert, der ein transluzenter, mit unterschiedlichen Motiven bedruckter Vorhang im Auge des Treppenhauses gegenübersteht. Zusammengenommen geben die verschiedenen Arbeiten einen umfassenden Eindruck von der Vielschichtigkeit des Schaffens von Ketuta Alexi-Meskhishvili, die in der jüngeren Vergangenheit mit ihren Arbeiten international, wie etwa im New Museum in New York, für Aufsehen sorgte.
Gefördert durch die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West.