Seth Price

Seth Price

Seth Price, Köln WavesBlues, 2005–2008, Kölnischer Kunstverein 2008, Ausstellungsansicht, Foto: Simon Vogel

Die „calendar paintings“ des US-amerikanischen Künstlers Seth Price (geb. 1973, lebt und arbeitet in New York) enthalten Bilder der wenig bekannten amerikanischen Malerei aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie veraltete Computergrafiken und Werbung aus Zeitschriften, die mit Inkjet auf Leinwände gedruckt wurden.

Diese Arbeiten, die in den Jahren 2003 und 2004 entstanden und nun erstmalig ausgestellt werden, bilden den Fokus der kommenden Einzelausstellung im Kölnischen Kunstverein. Seth Price präsentiert sie im Ausstellungsraum auf schwebenden Wandflächen. Der Künstler stellt den Gemälden Plastikreliefs zur Seite, die im industriellen Verpackungs-Tiefzugverfahren aus Polystyrol hergestellt werden. Die Reliefs zeigen Masken oder Gesichtsabdrücke und erscheinen wie hochglänzende, glamouröse Produkte. Sie wurden in verschiedenen Farben hergestellt und tragen das Datum ihrer Herstellung. Die Präsentation wird durch eine malerische Videoprojektion ergänzt, in der eine animierte Sequenz eines sich bewegenden schwarzen Meeres im Loop gezeigt wird.

Die atmosphärische Installation erzeugt den Eindruck einer Zeitreise, in der auf unterschiedliche Weise der Umgang und die Verwendung von Dingen, Objekten und Bildern vorgeführt wird. Price manipuliert gefundene Bilder, zeigt ihre Veränderlichkeit und Abhängigkeit von Präsentations- und Distributionsstrukturen und macht seine eigenen Manipulationen sichtbar. Die Reise eines Bildes vom Computerscreen zur Leinwand und vice versa wird plötzlich als eine schmale Gratwanderung erlebbar.

Die Ausstellung wird gefördert durch die WestLB.