Dunja Herzog: Sea field

Dunja Herzog: Sea field

Dunja Herzog: Sea field, 2020. Edition anlässlich der Ausstellung. Courtesy: Dunja Herzog, Foto: Mareike Tocha.

Nori Algen auf Glas, Hanfseil, Aluminiumklemmen
58 × 55 cm
Auflage: 3 Unikate
Zertifikat

Dunja Herzogs Edition für den Kölnischen Kunstverein entstand anlässlich ihrer Ausstellung Meanwhile. Sie nimmt Bezug auf die vor Ort entstandene neunteilige Werkserie Sea Sheets (Logic of connectivity), 2020. Die Vorhänge aus Nori-Algen, die nicht nur in der Sushi-Herstellung Verwendung finden, sondern auch als vielversprechendster Rohstoff der Zukunft zählen, verdeckten die Fenster des Ausstellungsraums zur Straße hin. Die einzelnen Blätter halten allein durch vorheriges Tauchen in Wasser aneinander und lassen sie ein grünlich schimmerndes Licht, wie vom Meeresboden aus gesehen, in den Raum. Metaphorisch referieren die Arbeiten aus Algen auf die feministische Soziologin und Kapitalismusgegnerin Maria Mies und ihren Begriff der „Unterwasserökonomie“: „Die kapitalistische Ökonomie kann mit einem Eisberg verglichen werden. Nur der Teil, der aus dem Wasser herausragt, gilt als Wirtschaft. Er besteht aus Kapital an der Spitze und Lohnarbeit darunter. […] Dieser Teil der Wirtschaft ist sichtbar und kommt in den Berechnungen des Bruttosozialprodukts vor. […] Die unterste Schicht der ´Unterwasserökonomie` ist die Natur, die von den Ökonomen als ‚freies Gut` bezeichnet wird, und darum ohne irgendwelche Kosten ausgebeutet werden kann.“ (Maria Mies, „Patriarchat und Kapital“, rotpunktverlag 1996).

Dunja Herzog (*1976 in Basel, lebt ebd.) verbrachte das letzte Jahr in Lagos, Nigeria, wo sie einige der im Kölnischen Kunstverein präsentierten Werkkomplexe schuf. Ihre Arbeiten wurden u.a. gezeigt im Kunstverein Göttingen; Swiss Art Awards, Basel (beide 2018); Lagos Biennale, Lagos, Nigeria (2017); BLOK art space, Istanbul; 1646, Den Haag (alle 2016); New Bretagne / Belle Air, Essen und im MAXXI Museum, Rom (beide 2015).

€ 950,00