Tom Burr: Smoke Me

Tom Burr: Smoke Me

Tom Burr: Smoke Me, 2020. Foto: Mareike Tocha.

Silberner Permanentmarker auf schwarzem Melamin-Aschenbecher, Spiegel
Auflage: 8 + 2 AP
signiert, datiert, nummeriert

Tom Burr ist ein Künstler, dessen Werk – Skulpturen, Installationen, Fotografien und Collagen – das Formenvokabular der Avantgarden und Neo-Avantgarden, insbesondere des Minimalismus‘ und Post-Minimalismus‘, wieder aufgreift und Pop-Ikonographie, homosexuelle Kultur, Underground-Ästhetik und kinematografische, literarische sowie zeitgenössische Architektur und Design miteinander verbindet. Die vom Künstler vorgenommene konzeptuelle Untersuchung hinterfragt im Wesentlichen die Art und Weise, in der Identität, insbesondere sexuelle Identität, durch die Gesellschaft und ihre physischen Räume konstruiert oder im Gegenteil eingeschränkt wird. Dazu verwendet er Strategien der Appropriation-Kunst der 1980er Jahre, da sie es erlauben, vergangene Werke neu zu betrachten, um andere Bedeutungen aufzuzeigen.

Die für den Kunstverein neu produzierte Arbeit Smoke Me nimmt Bezug auf zwei frühe, bedeutende Installationen Tom Burrs: Black Box, 1998 und Black Out Bar, 2003. Erstere besteht aus vier zu einem großen Quadrat angeordneten Kuben mit innen verkleideten Spiegeln und in Ellenbogenhöhe angebrachten Leisten, auf denen Aschenbechern stehen, sodass sich die Besucher*innen beim Eintreten in einer Art theatralischem Barsetting wiederfinden. Noch expliziter wird die Bühnenhaftigkeit bei der späteren Arbeit, indem es die Präsenz der Betrachter*innen als Teil des von Burr geschaffenen Environments – bestehend aus Bar, Warholschen schwarzen Vinylblumen, schmutzigen Gläsern, Aschenbechern und zum Teil umgeworfenen Barstühlen – benötigt, um sie zu beleben.

Tom Burr (*1963 in New Haven, Connecticut, lebt in New York) studierte an der School of Visual Arts in New York und nahm 1987/88 am Whitney Independent Study Program teil. Zu seinen jüngsten instuitutionellen Einzelausstellungen zählen u.a. Fondazione Converso in Milan (2020), Auroras in São Paulo, Wadsworth Atheneum Musuem of Art in Hartford/Connecticut, Escola De Artes Visuais Do Parque Lage in Rio de Janeiro (alle 2019), SCAD Museum of Art in Savannah/Georgien (2018), Westfälischer Kunstverein in Münster (2017), Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau in München, Museum für Gegenwartskunst in Basel (2009) und Schinkel Pavillon in Berlin (2007). Burr ist in zahlreichen Sammlungen vertreten, u.a. im Museum Ludwig in Köln, wo Arbeiten des Künstlers in der Ausstellung Familienbande. Die Schenkung Schröder (2019) zu sehen waren.

€ 850,00