Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6 Eintritt: 12,- / 10, – € Mitglieder: 8, – €
Tickets kaufenTwo Meetings and a Funeral (2017): „Die Dritte Welt war kein Ort, sondern ein Projekt.“ (Vijay Prashad, The Darker Nations, 2007). Es sollte eine utopische Allianz sein, in der der globale Süden eine planetarische Führerschaft neu gestalten und die euro-amerikanische Dominanz beenden würde. Die Bewegung der Blockfreien Staaten (Non-Aligned Movement/NAM) versuchte, einen „dritten Weg“ zu beschreiten, doch die parallele Beteiligung einiger Mitgliedsländer am Petrodollar-gesteuerten „islamischen Block“ zerriss die fragilen Koalitionen hinter den Kulissen. Two Meetings and a Funeral untersucht den „Dreh- und Angelpunkt“ zwischen dem Treffen der Blockfreien Bewegung (NAM) 1973 in Algerien und dem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) 1974 in Pakistan. Die Auflösung alter Allianzen begann mit einer kaum erkennbaren Überschneidung zwischen diesen beiden Gruppen, die nach der OPEC-Ölkrise, der iranischen Revolution und der Invasion in Afghanistan weltweite Bedeutung erlangen sollte.
Auf einer Reise durch die Hinterlassenschaften der transnationalen Architektur (Niemeyer, Moretti, Le Corbusier) in New York, Algier und Dhaka betrachtet der Film die Erosion der Idee der Dritten Welt als potenzieller Raum für die Dekolonisierung und ein stets unvollkommenes Verständnis des Sozialismus. In Gesprächen zwischen Vijay Prashad, Samia Zennadi, Atef Berredjem, Amirul Islam und Zonayed Saki geht es um die Widersprüche von Dekolonilisierungsbewegungen, die nie daran gedacht haben, ihre eigene Führung zu befreien. Der Film ist die zentrale Arbeit in Mohaiemens lose miteinander verbundenen Projekten rund um die Bewegung der Blockfreien Staaten.
Das Film-Screening ist Teil der Ausstellung Langer Tag von Naeem Mohaiemen, kuratiert von Nina Möntmann, 14.-18.6. 2023, Temporary Gallery.
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft: kuratorisches Projekt des DFG-Graduiertenkollegs „anschliessen – ausschliessen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung.“
Game of No Games – Symposium Überlegungen zum Umgang mit dem Begriff Outsider Art Samstag, 11.2.2023, 10:30–17 Uhr
mit Lisa Arndt, Nikola Dietrich, Andreas Fischer, Amelie Gappa, Charlotte Laubard, Kito Nedo, Nadine Oberste-Hetbleck, Susanne Pfeffer, Falk Wolf, Susanne Zander
Mit dem Symposium soll der Frage nachgegangen werden, ob es heute eine Notwendigkeit für Kategorisierungen durch Begriffe wie Outsider Art gibt. Ist eine Definition überhaupt möglich, oder ist der Begriff eher Willkür und orientiert er sich nicht vielmehr auch an gesellschaftlichen Normvorstellungen als am künstlerischen Werk?
Das Symposium ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung Game of No Games. Anleitung zu beschwingtem Gehen, die historische und zeitgenössische Werke von Künstler:innen zeigt, die in der Geschichte der Kunst kaum Beachtung fanden und deren Teilnahme an der Gesellschaft und im Kunstbetrieb, beispielsweise durch Vormundschaft, Entzug des Wahlrechts oder Diskriminierung eingeschränkt wurde und noch immer wird.
10:30–11.00 Uhr Begrüßung Nikola Dietrich und Susanne Zander
Amelie Gappa Eine feministische Perspektive auf das Werk Helga Goetzes
11:00–11:30 Uhr Lisa Arndt Adelhyd van Bender – Das Atom ist unbesiegbar
11:30–12:15 Uhr Andreas Fischer “Nimm Farben zur Hand und zeichne…“: Das Medium Margarethe Held
(ausgefallen wegen Krankheit)
12:30–13:15 Uhr Falk Wolf Der Schatten der Avantgarde
13:15–14:00 Uhr Charlotte Laubard (Vortrag in englischer Sprache) Finding new grounds – Auf neuen Pfaden
15:15–16:30 Uhr Panel Moderation: Nadine Oberste-Hetbleck Sprecher:innen: Nikola Dietrich, Kito Nedo, Susanne Pfeffer und Susanne Zander
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
Das Symposium wird in Zusammenarbeit mit dem ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung, Universität zu Köln veranstaltet.
Gefördert von:
Rabe perplexum wurde 1956 als Manuela Margarete Hahn in München geboren. 1982 legte Hahn den Namen und das weibliches Geschlecht ab und lebte als Rabe perplexum. Rabes Werk erstreckt sich über verschiedene Medien: Performance, Text, Malerei, Video und Multimediainstallationen. In performativen Arbeiten involvierte Rabe oft die eigene Mutter, Liebhaber, Familie, Freund*innen und zufällige Bekanntschaften und führte diese in Kunstinstitutionen, im Theater, in queeren Musikclubs, sowie im öffentlichen Raum auf. 1996 verstarb Rabe.
Bei der Veranstaltungen erzählen der Künstler Philipp Gufler und die Kunstwissenschaftlerin Mareike Schwarz über ihre Annäherungen an Rabe perplexum. Gezeigt wird der Kurzfilm „Das Leben der Sonderschülerin Heidi S.“ (1984, 5. Min.), die Videodokumentation „Live-Malaktion Alles für Deutschland.Pow-Wow für München“ im Fußgänger-Untergeschoss am Marienplatz, München (1984, 5 Min.) von Rabe Perplexum und der Kurzfilm „Becoming-Rabe“ (2016, 8 Min.) von Philipp Gufler.
Philipp Gufler und Mareike Schwarz sind zusammen mit Ergül Cengiz, Burcu Dogramaci und Angela Stiegler teil des Ausstellungs- und Publikationsprojekts „Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“. Es erzählt eine andere Geschichte der Kunst der Achtziger in der Bundesrepublik; jenseits der großen männlichen Meistererzählung, die bislang das Narrativ dieser Jahre dominiert. Die Ausstellung ist bis zum 4. Februar 2023 in der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten in Berlin und ab 25. März 2023 im Kunsthaus Hamburg zu sehen und wird von einer Publikation im b_books Verlag begleitet, die an dem Abend im Kölnischen Kunstverein zu erwerben ist.
Philipp Gufler (München / Amsterdam) verbindet in seiner künstlerischen Arbeitsweise verschiedene Medien, darunter Siebdrucke auf Stoff und Spiegel, Künstlerbücher, Performances und Videoinstallationen. Seit 2013 ist er ein aktives Mitglied im selbst-organisierten Forum Queeres Archiv München. Er besuchte die Künstlerresidenzen De Ateliers, Amsterdam, Skowhegan School of Painting & Sculpture, Maine, USA und Delfina Foundation, London, UK. Mareike Schwarz arbeitet zu Fragen von Public Art / Interest, Erinnerungskultur und Kunstrezeption. Sie studierte Wirtschafts- und Literaturwissenschaft sowie Kunstgeschichte in Berlin, Cambridge, Buenos Aires und München. Ihre Masterarbeit zu Kunst im öffentlichen Raum wurde mit dem Universitätspreis der Stadt München ausgezeichnet. Derzeit ist sie Doktorandin bei der Forschungsgruppe METROMOD an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Gefördert von:
Ewa Majewska Coronafuga. Fragments of online dating discourse from pandemic times Begrüßung und Einführung von Eva Birkenstock und Nikola Dietrich Buchpräsentation und Lesung mit Ewa Majewska und dem Performancekünstler Wojciech Kosma im Ludwig Forum, Aachen
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Zum Abschluss von reboot: responsiveness findet im Ludwig Forum Aachen eine Präsentation und Lesung der neusten Publikation der polnischen Kulturtheoretikerin und Aktivistin Ewa Majewska in Anwesenheit der Autorin sowie dem Performancekünstler Wojciech Kosma.
Bei Coronafuga. Fragments of online dating discourse from pandemic times handelt es sich um eine autotheoretische Verhandlung des Online-Dating-Diskurses während der Covid-19-Pandemie. Das Buch kombiniert Theorie und digitale Dating-Gespräche in dem Bemühen, eine literarische Darstellung der Diskurse über Intimität in Zeiten der Pandemie zu erstellen. Medien und andere Werkzeuge wie Dating-Seiten, Gespräche in, um und über digitales Flirten und unmittelbare Unterhaltungen sind Schlüsselelemente dieses Buches.
Ewa Majewska (lebt in Warschau) ist eine feministische Kulturtheoretikerin, Aktivistin und Autorin. Sie lehrte an der Universität der Künste in Berlin, der Universität Warschau und der Jagiellonen-Universität in Krakau. Ebenfalls war sie Gastwissenschaftlerin an der University of California, Berkeley, dem ICI Berlin und dem IWM in Wien. Derzeit arbeitet sie an der University of Social Sciences and Humanities University in Warschau. Sie veröffentlichte sechs Bücher, zuletzt 2021 Feminist Antifascism. Counterpublics of the Common und publizierte u.a. in Journalen und auf Plattformen wie e-flux, Signs, Third Text, Journal of Utopian Studies und Jacobin. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Archivstudien, Dialektik des Schwachen, feministische kritische Theorie und Antifaschismus.
Wojciech Kosma (lebt in Berlin und Warschau) ist ein Performancekünstler und Musiker der unter dem Namen spalarnia auftritt.
Die Publikation ist Teil von reboot: – ein kollaborativer, zyklischer, antirassistischer und queer-feministischer Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken, das gemeinsam vom Kölnischen Kunstverein und dem Ludwig Forum Aachen ausgerichtet wird. Der erste Zyklus reboot: responsivness eröffnete Infrastrukturen für provisorische Inszenierungen, Proben, prozesshafte Choreografien und Begegnungen rund um Themen wie Präsenz, Intimität, Fürsorge und Verantwortung. Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann.
Ewa Majewska Coronafuga. Fragments of online dating discourse from pandemic times Herausgegeben von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich, Viktor Neumann In Englischer Sprache Publiziert vom Ludwig Forum Aachen und dem Kölnischen Kunstverein im DISTANZ Verlag ISBN 978-3-95476-523-2
Zu erwerben ist das Buch im Ludwig Forum Aachen sowie im Onlineverkauf des DISTANZ Verlags.
€ 16,-
Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6 Eintritt: 12,- / 10, – € Mitglieder: 8, – €
Tickets kaufenOrt: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6 Eintritt: 12,- / 10, – € Mitglieder: 8, – €
Tickets kaufenVeranstalter: Literaturhaus Köln Veranstaltungspartner: Kiepenheuer & Witsch
Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6 Eintritt: 12,- / 10, – € Mitglieder: 8, – €
Tickets kaufenEine Lesung anlässlich der Ausstellung von José Montealegre Nervous System im Rahmen der DC Open
Mit Texten von José Montealegre, Nat Marcus und Mikhail Wassmer, Erzähler: Mark von Schlegell
Es war einmal ein junger Mann, nicht einmal fünfzehn Jahre alt, der auf der Suche nach Geschichten durch die Lande zog. Sein Name war Hilario Martinez, und wenn er auf ältere Leute mit faltigen Augen und lederner Haut traf, die ihm ein paar gute, altmodische Geschichten erzählen konnten, schickten sie ihn weg wie eine Schmeißfliege. „Du bist doch noch nicht einmal fünfzehn“, sagten sie, „hau ab, geh zurück zu deiner Mutter.“ Das enttäuschte Hilario sehr, aber er fand dennoch den Willen, weiterzugehen.
Eines Tages ging Hilario einen Waldweg entlang und aß Stachelbeeren von einem Stachelbeerbaum nicht weit von der Straße entfernt. Dabei stieß er auf eine kleine Hexe, die in einer Plastikflasche stecken geblieben war. Sie krallte und kratzte an den Seiten und versuchte, das Plastik zu zerquetschen, um es abzubeißen und ein Loch zu reißen, damit sie entkommen konnte, aber das Plastik gab nicht nach. Er sagte zu der Hexe, als er die Flasche aufhob: „Hexe, du hast dich in der Flasche verfangen. Die Hexe seufzte und ließ sich auf ihren Hintern plumpsen. „Also…“, sagte die Hexe und schaute in die großen Augen von Hilario, der ihr Gehäuse wie ein Glühwürmchen hielt, „lässt du mich jetzt raus oder was?“
Hilario war auf diese Frage nicht vorbereitet und überlegte, was er wohl Gewitztes sagen könnte.
„Wie kann ich dich rauslassen, Hexe“, sagte er, „denn ich weiß nicht, wer dich da reingesteckt hat, vielleicht bist du eine verrückte Hexe und sobald ich die Flasche öffne, hältst du mich für einen Narren.“
„Du scheinst schon ein Narr zu sein“, seufzte die Hexe, während sie zum Flaschenhals hinaufflog.
„Oder vielleicht bist du die Sklavenhexe eines Riesen, der mir einen Strich durch die Rechnung machen wird, wenn er erfährt, dass ich seine Fee befreit habe.“
„Nun, das ist eine gute Geschichte“, sagte die Hexe, während sie im erstickenden Hals der tränenförmigen Flasche schwebte, „aber…..“, fuhr sie fort, wurde aber von dem verwirrten Gesicht unterbrochen, das sie von außen anstarrte. Hilarios Augen waren auf sie gerichtet, wie zwei Mondsicheln, die über dem Horizont aufgingen. „Geschiiiiiichteeeen“, geiferte Hilaro, „gib mir die Geschiiiiiichteeeen“, wiederholte er, wie gebannt von den Händen der Hexe, die inzwischen die Schwäche des hamsternden Idioten erkannt hatte.
Text: José Montealegre
Nat Marcus ist Dichterin, Sängerin und Designerin. Zusammen mit Zoe Darsee ist sie Mitherausgeberin von TABLOID Press, einem 2014 in Berlin gegründeten Imprint für Lyrik und Kunstbücher. Der Verlag legt den Fokus auf den öffentlichen Raum eines Gedichts und die Poetik eines sozialen Körpers. Marcus‘ Lyrik, Kunstkritik und Lyrikjournalismus sind auch in Arts of the Working Class, The Ransom Note, Edit und Berlin Art Link erschienen.
Mikhail Wassmer (*1986 in South Surrey, B.C., Canada) studierte Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, und Freie Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. In jüngster Vergangenheit stellte er Arbeiten in Einzelausstellungen bei RESPONSIBILITY (2020) und Harmony 100 (2022) in Basel aus. Seine Lyrik publizierte er selbst in Agitated Dairy (2020) und the end… (2021). Aus den beiden Pamphlets rezitierte er bei RESPONSIBILITY in Basel, KOBO in Zürich, Harmony 100 in Basel und Hopscotch in Berlin.
Öffnungszeiten
Fr., 02.09., 11:00 bis 18:00 Uhr
Sa., 03.09., 11:00 bis 18:00 Uhr
So., 04.09., 11:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt frei
Weitere Informationen finden Sie hier.
Programm
John Russell: Cavapool
kuratiert von Nikola Dietrich
José Montealegre: Nervous System
kuratiert von Miriam Bettin
Samstag, 3.9.2022, 16 Uhr
Führung durch die Ausstellungen von John Russell und José Montealegre mit Miriam Bettin
Sonntag, 4.9.2022, 17 Uhr (Kinosaal)
A Nervous Reading von José Montealegre mit Nat Marcus und Mikhail Wassmer
Es war einmal ein junger Mann, nicht einmal fünfzehn Jahre alt, der auf der Suche nach Geschichten durch die Lande zog. Sein Name war Hilario Martinez, und wenn er auf ältere Leute mit faltigen Augen und lederner Haut traf, die ihm ein paar gute, altmodische Geschichten erzählen konnten, schickten sie ihn weg wie eine Schmeißfliege. „Du bist doch noch nicht einmal fünfzehn“, sagten sie, „hau ab, geh zurück zu deiner Mutter.“ Das enttäuschte Hilario sehr, aber er fand dennoch den Willen, weiterzugehen.
Eines Tages ging Hilario einen Waldweg entlang und aß Stachelbeeren von einem Stachelbeerbaum nicht weit von der Straße entfernt. Dabei stieß er auf eine kleine Hexe, die in einer Plastikflasche stecken geblieben war. Sie krallte und kratzte an den Seiten und versuchte, das Plastik zu zerquetschen, um es abzubeißen und ein Loch zu reißen, damit sie entkommen konnte, aber das Plastik ließ sich nicht bewegen. Er sagte zu der Hexe, als er die Flasche aufhob: „Hexe, du hast dich in der Flasche verfangen. Die Hexe seufzte und ließ sich auf ihren Hintern auf den Boden plumpsen. „Also…“, sagte die Hexe und schaute in die großen Augen von Hilario, der ihr Gehäuse wie ein Glühwürmchen hielt, „lässt du mich jetzt raus oder was?“
Hilario war auf diese Frage nicht vorbereitet und überlegte, was er wohl Gewitztes sagen könnte.
„Wie kann ich dich rauslassen, Hexe“, sagte er, „denn ich weiß nicht, wer dich da reingesteckt hat, vielleicht bist du eine verrückte Hexe und sobald ich die Flasche öffne, hältst du mich für einen Narren.“
„Du scheinst schon ein Narr zu sein“, seufzte die Hexe, während sie zum Flaschenhals hinaufflog.
„Oder vielleicht bist du die Sklavenhexe eines Riesen, der mir einen Strich durch die Rechnung machen wird, wenn er erfährt, dass ich seine Fee befreit habe.“
„Nun, das ist eine gute Geschichte“, sagte die Hexe, während sie im erstickenden Hals der tränenförmigen Flasche schwebte, „aber…..“, fuhr sie fort, wurde aber von dem verwirrten Gesicht unterbrochen, das sie von außen anstarrte. Hilarios Augen waren auf sie gerichtet, wie zwei Mondsicheln, die über dem Horizont aufgingen. „Geschiiiiiichteeeen“, geiferte Hilaro, „gib mir die Geschiiiiiichteeeen“, wiederholte er, wie gebannt von den Händen der Hexe, die inzwischen die Schwäche des hamsternden Idioten erkannt hatte.
Text: José Montealegre
Nat Marcus ist Dichterin, Sängerin und Designerin. Zusammen mit Zoe Darsee ist sie Mitherausgeberin von TABLOID Press, einem 2014 in Berlin gegründeten Imprint für Lyrik und Kunstbücher. Der Verlag legt den Fokus auf den öffentlichen Raum eines Gedichts und die Poetik eines sozialen Körpers. Marcus‘ Lyrik, Kunstkritik und Lyrikjournalismus sind auch in Arts of the Working Class, The Ransom Note, Edit und Berlin Art Link erschienen.
Mikhail Wassmer (*1986 in South Surrey, B.C., Canada) studierte Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, und Freie Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. In jüngster Vergangenheit stellte er Arbeiten in Einzelausstellungen bei RESPONSIBILITY (2020) und Harmony 100 (2022) in Basel aus. Seine Lyrik publizierte er selbst in Agitated Dairy (2020) und the end… (2021). Aus den beiden Pamphlets rezitierte er bei RESPONSIBILITY in Basel, KOBO in Zürich, Harmony 100 in Basel und Hopscotch in Berlin.
Freitag, 2.9. bis Sonntag, 4.9.2022, stündlich zu jeder vollen Stunde von 11 bis 18 Uhr, am Sonntag bis 15 Uhr (Kinosaal)
Filmvorführung EARLEY, 2021/2022 von John Russell (Video, Sound, 58 min)
In der sengenden Hitze des ländlichen Frankreichs, im Sommer 2021, hat sich eine Gruppe von Künstler:innen und Filmemacher:innen daran gemacht, eine „aktuelle Version von Becketts absurder Nachkriegsvision, choreografiert auf den Bahnsteigen einer [Vorort-] Station“ zu drehen.
Als Spiel mit Becketts Übersetzungsexperimenten ist die Erzählung in der kleinen britischen Stadt Earley situiert, wurde jedoch in Wirklichkeit in Arles, Südfrankreich, gedreht. Um diesen Kunstgriff noch zu verstärken, wurden alle französischen Beschilderungen auf den Bahnsteigen und an den Zügen mit englischen ausgetauscht.
Während ihrer Recherche wurden die Filmemacher:innen vor dem Mythos des „Eierkopfs“ oder ‘Tête d’Oeuf’ gewarnt. Sie entschieden sich, diese Warnungen zu ignorieren und verweisen auf Eierkopf sogar in ihrem Script.
Inmitten schmelzender Pollen, Mücken, gerinnender Ideologie und Schweißtropfen vor Hitze vergehend, mit dem anhaltenden Rhythmus zirpender Zikaden im Hintergrund, entfaltet sich ein intensiver Dialog zwischen zwei Pendlern, von denen einer die Form einer Giacometti-Skulptur annimmt.
Text: John Russell
Asynchronicity. Ein Symposium-ähnliches Zusammenkommen, zusammengeführt von Cally Spooner.
Mit Paul Abbott & Will Holder, Alex Baczynski-Jenkins, Taina Bucher, Elizabeth Freeman, Hendrik Folkerts, Irena Haiduk, Dana Luciano, Martina Roß-Nickoll, Cally Spooner mit Sanna Blennow und Melody Giron, Mark von Schlegell, Jesper List Thomsen, Jackie Wang und Filmen von Pierre Bal-Blanc und Frances Scholz.
Samstag, 7. Mai 2022, 8.59 – 18.50 Uhr
Kölnischer Kunstverein, Köln
Freier Eintritt, keine Anmeldung erforderlich
Sonntag, 8. Mai 2022, 11 – 20 Uhr
Ludwig Forum, Aachen
Freier Eintritt, keine Anmeldung erforderlich
Alle Beiträge sind in englischer Sprache, in Aachen wird eine Simultanübersetzung ins Deutsche angeboten.
Bei Asynchronicity handelt es sich um ein Symposium-ähnliches Zusammenkommen von Choreographien, Vorträgen, Sounds, Filmvorführungen und Diskussionen, das von der Künstlerin Cally Spooner gemeinsam mit dem Projekt reboot: responsiveness im Kölnischen Kunstverein, Köln und im Ludwig Forum, Aachen veranstaltet wird.
Ausgangspunkt von Asynchronicity bildet die mit unserem neoliberalen Zeitregime verbundene Forderung nach einer ständig messbaren Performance (im Sinne von Leistung). In diesem Klima manifestiert sich Performance innerhalb disziplinierender gesellschaftlicher Machtbeziehungen als ein unseren Alltag ständig durchdringender Zwang. Wir quantifizieren, verwalten und stratifizieren uns dabei derart, dass wir in die Gefahr laufen, unsere sozialen und kollektiven Vorstellungskräfte und Begehren abzustumpfen. Die Veranstaltung Asynchronicity sucht diesen kräftezehrenden Zustand von Chrononormativität zu destabilisieren. Der Begriff Chrononormativität wurde 2010 von Elizabeth Freeman, Wissenschaftlerin der Queer-Studies und eine der Mitwirkenden des Zusammenkommens, geprägt und beschreibt eben diese vorherrschende Verwendung von Zeit, um menschliche Körper auf maximale Produktivität auszurichten.
Asynchronicity möchte die widerständigen Potenziale des Asynchronwerdens und Asynchronbleibens über den Verlauf von zwei Tagen aktivieren. Die Mitwirkenden – Künstler:innen, Performer:innen, Musiker:innen, Theoretiker:innen, Tänzer:innen, Kurator:innen und Grafiker:innen – sind eingeladen, Vorschläge für flüchtige, asynchrone Abfolgen, Affekte und Körperpraktiken zu entwickeln, die Vertrautheiten subversiv unterlaufen. Über den Zeitraum des Symposium-ähnlichen Zusammenkommens werden in den Partnerinstitutionen in Aachen und Köln Texte, Bewegungen, Begegnungen und Gedanken aufeinandertreffen, die den Begriff der Asynchronität als alternative, nicht-sequentielle Zeitform erproben.
Asynchronicity ist Teil von Cally Spooners Langzeit-Forschungsprojekt Deadtime (seit 2018), in dessen Rahmen sie zeitliche Strukturen jenseits der Istzeit-Normierung aufspürt und bearbeitet, die Arbeit, Körper, Nervensysteme und digitale Technologien in eine vollständig metrisch orientierte Zukunft zwingen. Konzipiert wurde Asynchronicity als die erste von fünf von der Künstlerin veranstalteten Zusammenkommen, die chrononormative Ordnungen und damit verbundene Performance-, Denk- und Verhaltens-Imperative herausfordern.
Das Symposium-ähnliche Zusammenkommen kann zwar nach Belieben – zu einem Zeitpunkt oder einer Zeitspanne – besucht werden, wir schlagen jedoch vor, die Choreographie in ihrer Gesamtheit in beiden Städten zu erleben.
Samstag, 7. Mai 2022, 8.59 – 18.50 Uhr
Einlass ab 8.30 Uhr
Kölnischer Kunstverein
Hahnenstraße 6, 50667 Köln
Pierre Bal-Blanc zeigt den Film I GOT UP AT 8:59 AM OCT. 19 2021, eine Adaption von On Kawaras I GOT UP AT 8:59 AM OCT. 19 1968, mit dem er sich an Dan Graham richtete. Will Holder (Gesang) und Paul Abbott (Schlagzeug) lesen Rosmarie Waldrops Lawn of Excluded Middle. Jede Lesung besteht aus drei 15-minütigen Lesungen von drei Versen vor maximal sechs Personen. Cally Spooner präsentiert ein Repertoire aus Deadtime, einer Oper im Prozess, gemeinsam mit Sanna Blennow (Tanz) und Melody Giron (Cello). Elizabeth Freeman hält einen Vortrag über Chrononormativität und queere Zeit. Mark von Schlegell reflektiert über seine Science-Fiction-Erfahrungen mit Zeitreisen. Tainia Bucher spricht über Techno-Dystopien und „Newsfeeds zur richtigen Zeit“. Jackie Wang untersucht, wie Zeit als Technologie der Bestrafung in Gefängnissen eingesetzt wird. Sie endet mit einer Meditation über das Kollektiv Black Quantum Futurism, das afrofuturistische Science-Fiction nutzt, um neue politische Möglichkeit zu schaffen. Dana Luciano stellt James McCune Smith vor, den Schwarzen Arzt und Aktivisten des 19. Jahrhunderts, der die Geologie als einen Ort der Lustproduktion betrachtete. Jesper List Thomsen liest FREEEee: teils Vortrag, teils folkloristisches Lied über die Demontage von Repräsentation. Wir beschließen den Tag mit Introduction To Feelings, Studio Feelings, für das Irena Haiduk für 32 Minuten lang Blicke auf das Jahr 2135 wirft.
Zeitplan
08.59 Uhr I GOT UP AT 8:59 AM OCT. 19 2021, Pierre Bal-Blanc
10.00 Uhr Dead Time, Cally Spooner, Melody Giron, Sanna Blennow und Jesper List Thomsen
11.00 Uhr On Chrononormativity: Histories and Possibilities, Elizabeth Freeman
12.00 Uhr Carceral Temporalities and the Politics of Dreaming, Jackie Wang
13.00 Uhr Rosmarie Waldrop: “Lawn of Excluded Middle”, Will Holder und Paul Abbott
— Mittagspause
14.00 Uhr Algorithmic “right time” and Deadtime, Taina Bucher und Cally Spooner
14.30 Uhr Choromonautics, Then and now, Mark von Schlegell
15.30 Uhr FREEEee, Jesper List Thomsen
— Pause
16.15 Uhr Freedom’s Ammonite: Blackness, Geomorphology, Worldmaking, Dana Luciano
17.00 Uhr Introduction To Feelings, Studio Feelings, Irena Haiduk
17.30 Uhr (A rehearsal for) Unending love, or love dies, on repeat like it’s endless, Alex Baczynski-Jenkins
18.00 Uhr Rosmarie Waldrop: “Lawn of Excluded Middle”, Will Holder und Paul Abbott
18.50 Uhr Ende
Sonntag, 8. Mai 2022, 11 – 20 Uhr
Ludwig Forum, Aachen
Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen
Will Holder (Gesang) und Paul Abbott (Schlagzeug) lesen Rosmarie Waldrops Lawn of Excluded Middle. Jede Lesung besteht aus drei 15-minütigen Lesungen dreier Verse vor maximal sechs Leuten. Mark von Schlegell zeigt Frances Scholz‘ YEAR OF THE WRITER, eine Zeitkapsel / fragmenthaftes Porträt eines Science-Fiction-Autors und seines musikalischen Umfelds in Los Angeles, 2004. Hendrik Folkerts präsentiert einen Prolog zu einem Symposium-ähnlichen Zusammenkommen zu Duration im Frühjahr 2023 als einen asynchronen Lapsus in dieser Versammlung. Jackie Wang analysiert die Beziehung zwischen Zuhören und Macht, indem sie die Geschichte der Stimm-Überwachung und der Stimmprofil-Technologie untersucht. Elizabeth Freeman berichtet von ihren autobiografischen Erfahrungen mit der Ungleichzeitigkeit des eigenen Daseins während Krankheit. Dana Luciano stellt Ellen Gallaghers Annäherung an die ozeanische Zeit und den Afrofuturismus anhand von Ökologien vor, die aus Walkadavern entstehen und uns dabei helfen könnten, Leben neu zu denken. Zudem haben wir die Biologin Prof. Martina Roß-Nickoll eingeladen, über Biodiversität und die Zeitlichkeit von Wiesen zu sprechen (Vortrag auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische wird angeboten). Irena Haiduk fragt Objekte, uns das Leben zu lehren. Alex Baczynski-Jenkins präsentiert eine prozessuale Choreografie, die über die Beziehungen von Begehren, Tanz, Fragmentierung, Liebe (als Gemeinschaft) und Zeit nachdenkt.
Zeitplan
11.00 Uhr DURATION symposium in the spring of 2023; an asynchronous lapse, Hendrik Folkerts
12.00 Uhr Crip Asynchronies: COVID, Cancer, Climate, Elizabeth Freeman
13.00 Uhr Captured Voices: Prisoner Voiceprints and the Carceral Laboratory, Jackie Wang
14.00 Uhr Rosmarie Waldrop: “Lawn of Excluded Middle”, Will Holder and Paul Abbott
— Mittagspause
15.00 Uhr Oceanic Time and Black Feminist Futures, Dana Luciano
16.00 Uhr A conversation on Meadows, Prof. Martina Roß-Nickoll
16.00 Uhr Rosmarie Waldrop: “Lawn of Excluded Middle”, Will Holder and Paul Abbott
16.30 Uhr Introduction to YEAR OF THE WRITER, by Frances Scholz, 2004, Mark von Schlegell
— Pause (Drinks)
17.10 Uhr Prop Positions, Irena Haiduk
18.00 Uhr (A rehearsal for) Unending love, or love dies, on repeat like it’s endless, Alex Baczynski-Jenkins
20.00 Uhr Ende
reboot: responsiveness ist der erste Zyklus von reboot: – einem kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken, der gemeinsam vom Kölnischen Kunstverein und Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen präsentiert wird.
reboot:
Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia
Graphikdesign von Sean Yendrys
reboot: responsiveness ist eine Kooperation von:
reboot: responsiveness wird unterstützt von:
Kamera: Till Megerle, Loretta Fahrenholz, Jan Mammey; Schnitt: Michael Fandel, Loretta Fahrenholz; Sounddesign: Steffen Martin, Anders Ehlin; Regieassistenz: Angela Stiegler, Yulia Lokshina; Drehbuch: Jegg Nagy, Loretta Fahrenholz; Produktionsmanagement: Sarah Schipschack; Produktion: Loretta Fahrenholz; Produktionsleitung: Sarah Schipschack & Leif Magne Tangen,vitakuben; Ton: Simon Konrad; Kostüm, Make-up: Marianna Serwa; Stunt-Choreographie: Michael Bornhütter; Farbkorrektur: Jorge Piquer Rodríguez; Musik: Steffen Martin, Christian Naujoks, Anders Ehlin, Stephan Gschwendtner, Ivan Sobolew, Timo Ellis, Christoph Reiserer; Titel: HIT
Two A.M. (2019) ist ein Fantasy-Melodrama über soziale Kontrolle und Überwachung, das am Rande des heutigen Berlins spielt. Der experimentelle Spielfilm basiert auf Irmgard Keuns Exilroman Nach Mitternacht aus dem Jahr 1937, in dem die 19-jährige Sanna mit sarkastischem Blick den Aufstieg der Nationalsozialisten im Vorkriegsdeutschland verfolgt. Fahrenholz verlegt ihre Geschichte ins heutige Berlin. Dort steht Sanna im Bann ihrer übergriffigen Familie gedankenlesender „Watcher“, die mit telepathischen Fähigkeiten ihre Mitmenschen manipulieren. In einem Klima sozialer Unruhe und Polizeigewalt ergreift Sanna die Flucht vor ihrer unberechenbaren Tante Adelar. Sie zieht zu ihrer Schwester Algin, einer Popsängerin mit Auftrittsverbot. Als die Befreiung aus den Zwängen der Vergangenheit endlich in Sicht scheint, verschwören sich die Umstände gegen Sanna und ihre Verbündeten zu einem chaotischen Fiebertraum aus Begehren, Voyeurismus und politischer Ungewissheit.
Wir freuen uns, ab dem 8. Dezember 2021 unsere neuen Jahresgaben präsentieren zu können und möchten Sie am 9. Dezember 2021 zu einem Rundgang durch die Jahresgaben-Ausstellung einladen. Durch die Ausstellung wird unsere Direktorin Nikola Dietrich führen.
Für Ihren Besuch der Ausstellung und alle Veranstaltungen gilt die „2G-Regel“. Bitte halten Sie einen Nachweis über eine Impfung oder eine zurückliegende Erkrankung sowie ein gültiges Ausweisdokument bereit.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gilt die „3G-Regel“. Kinder bis zum Schuleintritt benötigen keinen Nachweis. Schüler*innen unter 16 Jahren gelten als getestet. Schüler*innen ab 16 Jahren bitten wir um die Vorlage einer Schulbescheinigung. Erwachsene, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, müssen neben einem ärztlichen Attest einen negativen Schnelltest vorlegen (max. 24 Stunden alt).
Wir freuen uns, ab dem 8. Dezember 2021 unsere neuen Jahresgaben präsentieren zu können und möchten Sie am 9. Dezember 2021 zu einem Rundgang durch die Jahresgaben-Ausstellung einladen. Durch die Ausstellung wird unsere Direktorin Nikola Dietrich führen.
Für Ihren Besuch der Ausstellung und alle Veranstaltungen gilt die „2G-Regel“. Bitte halten Sie einen Nachweis über eine Impfung oder eine zurückliegende Erkrankung sowie ein gültiges Ausweisdokument bereit.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gilt die „3G-Regel“. Kinder bis zum Schuleintritt benötigen keinen Nachweis. Schüler*innen unter 16 Jahren gelten als getestet. Schüler*innen ab 16 Jahren bitten wir um die Vorlage einer Schulbescheinigung. Erwachsene, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, müssen neben einem ärztlichen Attest einen negativen Schnelltest vorlegen (max. 24 Stunden alt).
Ewa Majewska
Coronaseminar 4. How do we stay with the trouble?
Online-Zoom (in englischer Sprache)
mit David Liver, Künstler
Teilnahme-Link: https://us02web.zoom.us/j/86307280916?pwd=RG9hUTdDbmYvUzhPY3E2M2RPWFpaZz09
Meeting-ID: 863 0728 0916
Kenncode: 940123
Wie vermeiden wir in der gegenwärtigen Situation politischer und ökologischer Dystopien das, was Donna Haraway treffend als Melancholie und den Glauben an einfache technische Lösungen bezeichnet? Wie bleiben wir unruhig? Wie schlagen wir uns durch die Dunkelheit? Künstler:innen sind bekannt für ihre Fähigkeit des ‚Unruhig-Bleibens‘, und so werden wir einen von ihnen, David Liver, zu seiner Art des Unruhig-Bleibens befragen. Wir planen, die Strategien des Unruhig-Bleibens gemeinsam zu diskutieren, und werden uns dann Haraways spezifischeren Interpretationen der Schwierigkeiten im Chthuluzän zuwenden. Wir werden dieses Coronaseminar mit einer weiteren Diskussion abschließen – diesmal über die Rolle der Kunst und der Kunstinstitutionen in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Pandemie eine von vielen Unruhen ist, die wir aushalten müssen.
David Liver ist bekannt für seine entmaterialisierte Kunst und für seine obskuren Bilder, in denen er Satire, Autobiografie im Gonzo-Stil und schwarzen Humor einsetzt. Seine jüngste Arbeit ist Voice Over, eine vom Europarat und dem KANAL – CENTRE POMPIDOU in Brüssel herausgegebene Online-Künstlerzeitschrift. Liver schreibt, produziert und führt Regie für Urubu Films. Aktuell arbeitet er an dem Dokumentarfilmprojekt „Tuli Tuli Tuli, 1001 ways of being joyfully revolted“ über den Beat-Helden und Fugger Tuli Kupferberg, der in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Regisseur Thomas Burstyn entstanden ist. http://www.the-david-liver.com
Text: Donna Haraway im Gespräch über das Buch „Staying with the Trouble”, in: Artforum, 2016, https://www.artforum.com/interviews/donna-j-haraway-speaks-about-her-latest-book-63147
reboot: responsiveness
Der Kölnische Kunstverein und der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf präsentieren gemeinsam reboot: – ein kollaborativer, zyklischer, antirassistischer und queer-feministischer Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken.
reboot:
Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia
Graphikdesign von Sean Yendrys
http://reboot-responsiveness.com/de/
Nächster Termin der Coronaseminare – reboot: edition
Coronaseminar #5. Reboot solidarity together.
20. Oktober 2021
reboot: responsiveness ist eine Kooperation von:
reboot: responsiveness wird unterstützt von:
Die Brücke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Ort der Begegnung und des Dialoges geplant und 1949/1950 nach Entwürfen von Wilhelm Riphahn errichtet. Der ganz im Sinne eines Gesamtkunstwerks gestaltete Winkelbau zeichnet sich durch seine Grazilität aus. Jeder Baukörper ist entsprechend seiner Funktion unterschiedlich geformt und durch die Wahl verschiedener Materialien gekennzeichnet. Als das British Information Center im Jahre 2000 das Gebäude verlassen hatte, bezog es der Kölnische Kunstverein, nachdem das denkmalgeschützte Bauwerk unter Leitung des Architekten Adolf Krischanitz an die neue Nutzung angepasst worden war.
Führung durch die Ausstellung Guilty Curtain durch das Team des Kölnischen Kunstvereins. Guilty Curtain ist eine ortsspezifische Installation, die für den historischen Raum des Kölnischen Kunstvereins konzipiert wurde und im Rahmen des Gedenkjahres 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gezeigt wird.
Dauer: ca. 45 Minuten
Max. Teilnehmerzahl: 10 Personen
Anmeldefrist: Donnerstag, 09.09.2021
Eintritt frei
Keine Anmeldung mehr möglich!
Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege
Unter diesem Motto findet am 12. September 2021 der bundesweite Tag des offenen Denkmals® statt. In Köln ist zudem das Gedenkjahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Anlass für zahlreiche Führungen, die verdeutlichen, dass die Geschichte Kölns vielfältig von jüdischen Bürger*innen mitgestaltet wurde und wird.
Seit 1993 gibt es den Tag des offenen Denkmals®, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird. Der Kölnische Kunstverein, der im denkmalgeschützen Bau Die Brücke von Wilhelm Riphahn untergebracht ist, wird an beiden Tagen seine Ausstellungsräume geöffnet haben. Zu sehen ist die Ausstellung Guilty Curtain.
Die Brücke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Ort der Begegnung und des Dialoges geplant und 1949/1950 nach Entwürfen von Wilhelm Riphahn errichtet. Der ganz im Sinne eines Gesamtkunstwerks gestaltete Winkelbau zeichnet sich durch seine Grazilität aus. Jeder Baukörper ist entsprechend seiner Funktion unterschiedlich geformt und durch die Wahl verschiedener Materialien gekennzeichnet. Als das British Information Center im Jahre 2000 das Gebäude verlassen hatte, bezog es der Kölnische Kunstverein, nachdem das Bauwerk unter Leitung des Architekten Adolf Krischanitz an die neue Nutzung angepasst worden war.
Der Eintritt ist an beiden Tagen für alle Besucher frei.
Der Kölnische Kunstverein und der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf präsentieren gemeinsam reboot: – einen kollaborativen, zyklischen, antirassistischen und queer-feministischen Dialog zwischen performativen und forschungsbasierten Praktiken.
Der erste Zyklus, reboot: responsiveness, geht von den Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen aus, die durch die aktuelle Pandemie verstärkt werden. An zwei unterschiedlichen, jedoch miteinander verbundenen Orten, die sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und herausfordern, bietet reboot: responsiveness Infrastrukturen für provisorische Inszenierungen, Proben, prozesshafte Choreografien und Begegnungen rund um Themen wie Präsenz, Intimität, Fürsorge und Verantwortung. reboot: responsiveness entwickelt Aktivitäten gemeinsam mit einem Kernkollektiv bestehend aus Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia. Mittels verschiedener Formate und gemeinsam mit weiteren eingeladenen Gästen und dem Publikum in Köln und Düsseldorf werden diese Künstler*innen und Denker*innen Wege ergründen, einander Zeit zu widmen und zeitgemäß mit Zeit zu performen, alternative Vokabulare, Archive, Gesten, Bewegungen und Übersetzungen zu entwickeln, Ressourcen und Ideen zu teilen und weiterzugeben, und Modi des Widerstands und des Miteinanders als Antwort auf die aktuelle Situation, in der wir leben, zu finden.
http://reboot-responsiveness.com
reboot:
Konzipiert von Eva Birkenstock, Nikola Dietrich und Viktor Neumann
Kernkollektiv: Alex Baczynski-Jenkins, Gürsoy Doğtaş, Klara Lidén, Ewa Majewska, Rory Pilgrim, Cally Spooner und Mariana Valencia
Graphikdesign von Sean Yendrys
Coronaseminar – reboot: edition
Erste Session am 12. Mai 2021, 18 – 20 Uhr MEZ
Das Coronaseminar von Dr. Ewa Majewska ist die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen von reboot: responsiveness und wird sich in fünf Sessions des reflexiven Zusammenseins im zweiten Jahr der Pandemie entfalten:
Für viele von uns waren die letzten Monate geprägt von der Pandemie, von Angst, Gefahr, Prekarität und Unsicherheit. Die bedrückende Präsenz des lebensbedrohlichen Virus hat unser Leben in jeder Hinsicht verändert. Durch die Angst, die die meisten von uns erlebt haben, durch die Veränderungen im Alltag, bei der Arbeit, in der Verwandtschaft und in Bezug auf Intimität. Alles ist anders, und doch ist vieles erhalten geblieben. Noch immer bilden sich solidarische Netzwerke, es besteht gewisse Hoffnung auf einen besseren Umgang mit ökologischen Gefahren und in so vielen Bereichen haben Online-Formate die Anwesenheit vor Ort erfolgreich ersetzt, dass sich unsere Reise- und Konsumgewohnheiten grundlegend ändern könnten. Dennoch bleiben Unterschiede, Marginalisierungen und Ausgrenzungen während der Pandemie nicht nur bestehen, sondern verschärfen sich, insbesondere in einigen wichtigen Kontexten.
In den ersten Tagen der COVID-19-Pandemie stürzten viele Theoretiker*innen sofort an ihre Computer, bereit das anzubieten, was Donna Haraway zu Recht als „easy techno-fixes“, als einfache Tech-Lösungen, im Denken bezeichnete. In Warschau beschlossen wir, einen Online-Raum zu eröffnen, um die Pandemie gemeinsam zu denken. So begann bereits im April 2020 die erste Ausgabe der Coronaseminare, die mit großzügiger Unterstützung des MoMA Warschau und der Kuratorin Natalia Sielewicz durchgeführt wurden. In diesem Online-Raum konnten wir in einer der stressigsten Zeiten zusammen sein. Gemeinsam lasen wir Theorie, diskutierten sie und teilten unsere Strategien, um die Gesundheitsrisiken, die Prekarisierung und die Panik zu überstehen. Es fühlte sich sowohl tröstlich als auch seltsam an, so viel Intimität und Nähe in diesem hochgradig mediatisierten Format (Zoom + Fb-Stream) zu erfahren. Für viele von uns war es nicht nur ein Seminar, sondern auch ein geschützter Raum.
Mit dem Beginn der neuen Reihe des Coronaseminars reboot: edition öffnen wir nun unseren Raum, unsere Unterstützung und unser Bedürfnis nach Verbindung für diejenigen, die in der (hoffentlich) endenden Zeit der Pandemie zusammen sein wollen. Mit dem diesjährigen reboot:-Hauptthema „responsiveness“ wollen wir über die Zukunft nach der Pandemie diskutieren: über das Leben, das wir führen werden, über arbeitsbezogene Veränderungen, über Verschiebungen und Übergänge von Intimität und Verwandtschaft, über neue Formate und Verteilungen von Pflege und über Fragen der Gleichheit und Umverteilung. Wir möchten wissen, inwieweit sich Kunstinstitutionen und Kulturproduzenten in solche Problematiken einbringen können, und ob wir Zusammenhalt und Veränderung bewirken können.
Wir laden alle ein, die an einem solchen Online-Diskussionsformat interessiert sind, mit der Aussicht, sich offline zu treffen, sofern es die Situation erlaubt. Wir werden einige Texte lesen, die üblicherweise online verfügbar sind, unsere Solidaritätspraktiken und Lösungen aus der Zeit der Pandemie teilen, Annahmen hinterfragen sowie das Zusammensein praktizieren – trotz der entfremdenden Modi der zeitgenössischen Kultur. Unruhig bleiben – Haraways Buchtitel – ist ein Motto dieser Sessions. Ewa Majewskas Konzept des schwachen Widerstands wird unser Rahmen sein, davon ausgehend werden wir uns weiter in post-pandemisches Denken und Praxis bewegen. Wir laden jeden ein, der sich uns anschließen kann.
—Dr. Ewa Majewska
Termine der Coronaseminare – reboot: edition #1-5
Coronaseminar #1. How do we reboot?
12. Mai 2021
Online-Zoom, 18 – 20 Uhr MEZ (in englischer Sprache)
Co-hosts: Ewa Majewska, Eva Birkenstock, Nikola Dietrich, Viktor Neumann
Gast: Natalia Sielewicz, MoMA Warsaw
Texte: Tithi Bhattacharia, „Social Reproduction Theory And Why We Need it to Make Sense of the Corona Virus Crisis“ [Link]
Teilnahme über folgenden Link:
https://us02web.zoom.us/j/88698404962?pwd=aVpPYmZHaC9NeUUxZGg0bUZiRFBOdz09
RSVP bis zum 10. Mai 2021 an: info@koelnischerkunstverein.de
Coronaseminar #2. Pandemic intimacies.
9. Juni 2021
Coronaseminar #3. On Motherhood. Bring your kids!
30. Juni 2021
Coronaseminar #4. How do we stay with the trouble?
29. September 2021
Coronaseminar #5. Reboot solidarity together.
20. Oktober 2021
reboot: responsiveness ist eine Kooperation von:
reboot: responsiveness wird unterstützt von:
Modern Lovers
Ein Screening am Valentinstag im Rahmen der Ausstellung THE KÖLN CONCERT
von Dorothy Iannone & Juliette Blightman mit Videoarbeiten der beiden Künstlerinnen
Programm:
Juliette Blightman
Girlfriend, 2009
Dorothy Iannone
The Story of Bern (Or) Showing Colors, 1970
Dorothy Iannone
Follow Me, 1977
Dorothy Iannone
The Berlin Beauties Or You Have No Idea How Beautiful You Are, 1978
Juliette Blightman
I Will Always Love You, 2019
Juliette Blightman
Diseaseeds and Pollutionation, 2020
Gesamtlaufzeit: 80 min
Das Screening findet über die Internet-Plattform Zoom statt. Mit folgendem Link können Sie dem Meeting über Ihren Browser beitreten: https://zoom.us/j/97358733748
Für den Zugang über einen Zoom-Account:
Meeting-ID: 973 5873 3748
Hounds of Love
Ein abendlicher Zoom aus Musik, Performance und Lesungen, mit Freund*innen und Held*innen von Juliette Blightman und Lily McMenamy. Die Künstlerinnen kommen zum ersten Mal zusammen, beide lassen sich von der Welt um sie herum inspirieren; als Frauen, als Freundinnen und als kosmische Tänzerinnen.
Schalten Sie um 19 Uhr Kölner Zeit ein.
Das Gespräch findet über die Internet-Plattform Zoom statt und ist in englischer Sprache. Mit folgendem Link können Sie dem Meeting über Ihren Browser beitreten:
Für den Zugang über einen Zoom-Account:
Meeting-ID: 915 7422 2270
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung THE KÖLN CONCERT von Dorothy Iannone & Juliette Blightman statt und kann hier nachgeschaut werden:
Der Stargeiger Aleksey Semenenko ist gemeinsam mit der Pianistin Inna Firsova zu erleben.
Programm:
Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 6 in A-Dur, op. 30 Nr. 1
Igor Strawinski: Divertimento „Le Baiser de la fée – Der Kuss der Fee“
Olivier Messiaen: Thème et Variations für Violine and Klavier (1932)
Gabriel Fauré: „Au bord de l‘eau“ op. 8; „Aprês un rêve“ op. 7
Eugène Ysaÿe: Poème élégiaque, op. 12
Alexander Rosenblatt: Carmen Fantasy on themes from the opera by Georges Bizet
Nach seinem Debüt im Kennedy Center schrieb die Washington Post: „Semenenko (…) erkundete jeden Winkel der Fantasie des Komponisten (…) ein echter Triumph“. Spätestens seit seinem Gewinn der angesehenen Young Concert Artists Auditions 2012 in New York und des Boris Goldstein Violinwettbewerb 2015, gehört der Aleksey Semenenko zu der Weltelite der Violinisten und kann sich über eine rege Konzerttätigkeit in Europa und den USA, als Solist und Kammermusiker freuen. Aleksey Semenenko spielt eine Stradivari-Geige aus dem Jahr 1699, die ihm von der Deutschen Stiftung Musikleben zu Verfügung gestellt wurde.
Mit der Pianistin Inna Firsova bildet Aleksey Semenenko ein festes Duo. Sie konzertierten u.a. in der Berliner Philharmonie, auf Schloss Elmau, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Beim 67. Dubrovnik Summer Festival 2016 gewannen sie als Duo den Jury- und Fernsehpreis Orlando als „Bestes Konzert“ des Festivals.
Preise:
19,50 Euro inkl. VVK Gebühr, ermäßigt (Schüler, Studenten, KölnPass-Inhaber) 12,- Euro inkl. VVK Gebühr, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.
Ticket-Verkauf ausschließlich im Voraus über KölnTicket!
Karten sind auf KölnTicket erhältlich: www.koelnticket.de
Infos & Link zum VVK unter: www.kammerkonzerte.koeln
Über die Konzertreihe:
Die Musikmetropole am Rhein ist Heimatort zahlreicher international anerkannter Musikerinnen und Musiker. Mit ihrer Vielfalt und Qualität hat sich dabei die freie Kölner Kammermusikszene weltweit höchstes Ansehen erspielt. Die Kammerkonzerte im Kunstverein geben diesen Spitzenensembles aus Köln und NRW nun ein festes Schaufenster in ihrer Heimatstadt. Ab 2020 finden jährlich sechs Konzerte, jeweils Samstag Abends um 18 Uhr, im Riphahnsaal des Kölnischen Kunstvereins statt.
Zentral am Neumarkt bietet der Riphahnsaal mit seiner offenen, schönen Architektur eine hervorragende Akustik für Kammermusik der internationalen Spitzenklasse. Die Verbindung von zeitgenössischer, bildender Kunst und der epochenübergreifenden Kammermusik setzt ein Symbol für die Einheit von Kunst, ihrer Vielfältigkeit und Aktualität und verspricht ein einzigartiges Ambiente.
Diese Konzertreihe findet mit der Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Köln, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und der RheinEnergie Stiftung Kultur statt.
Instagram Live: Tarot Conversation: The Tower von Jessa Crispin, freie Herausgeberin und Autorin (USA)
Online Event, keine Anmeldung erforderlich, Zugang über unseren Instagram-Account
(in englischer Sprache)
„Ein Turm, vom Blitz getroffen oder vielleicht einfach nur in Brand gesetzt, steht kurz vor dem Einsturz. In vielen Versionen der Karte fallen zwei Figuren von der Spitze des Turms auf den Erdboden darunter.
Der Turm ist nicht die Selbstzerstörung des Teufels, sondern eine Zerstörung, die von außen kommt. Er ist ein Beben, ein Tumult, eine Katastrophe. Was Sie aufgebaut haben, reißt der Turm wieder ab. Es ist vielleicht die gefürchtetste Karte im Stapel. Sie fällt bei Nummer sechzehn.“ – Jessa Crispin, „The Tower“, in: The Creative Tarot: A Modern Guide to an Inspired Life, New York 2016. (Übers. d. Verf.)
Die feministische und astrologieaffine Schriftstellerin und Verlegerin Jessa Crispin nimmt uns mit auf eine Reise zu den Geheimnissen und Möglichkeiten des Tarot. In Zusammenhang mit Emma LaMortes Ausstellung Aussicht spricht sie über die destruktiven, aber auch erholsame Qualitäten der Tarotkarte „Der Turm“.
Jessa Crispin ist unabhängige Schriftstellerin und Herausgeberin mit Sitz in Baltimore, MD. Von 2003 bis 2016 war sie für Bookslut, ein monatlich erscheinendes Magazin und Blog, verantwortlich und ist seit 2017 Moderatorin des Podcasts Public Intellectual. Sie schreibt regelmäßig für die New York Times und die Washington Post über Politik, Kunst, Literatur, Film, Popkultur, Essen, Feminismus, Religion und Wohnen und ist seit 2019 Kolumnistin für The Guardian. Zuletzt hat sie Why I am Not a Feminist: A Feminist Manifesto (2017), The Creative Tarot (2016) und The Dead Ladies Project (2015) veröffentlicht und arbeitet derzeit an ihrem neuen Buch Meine drei Väter (geplant für 2021). In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Jen May produzierte und vertrieb sie 2018 das Spolia-Tarot-Deck und bietet wiederkehrend Tarot-Sitzungen sowie Vorträge und Workshops zum Thema an.
Show & Tell ist eine fortlaufende ausstellungsbegleitende oder davon unabhängige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen oder Musiker*innen. Die Reihe wird gefördert von:
Stan Brakhage: Anticipation of the Night, USA, 1958, 43 min, Farbe, ohne Sound, 16 mm
Mit einem Textbeitrag von Emma LaMorte (in englischer Sprache).
„Der Schatten eines Mannes in seiner Bewegung bei Tageslicht erinnert an Lichter in der Nacht. Eine Rosenschale, die in der Hand gehalten wird, reflektiert sowohl die Sonne als auch den Mond wie eine Beleuchtung. Die Öffnung eines Tores zu Bäumen nimmt die Dämmerung in die Nacht vorweg. Auf dem Rasen wird ein Kind geboren, geboren aus dem Wasser mit seinem verheißungsvollen Regenbogen und der wilden Rose. Es wird zum Mond und zur Quelle allen Lichts. Die Lichter der Nacht werden zu kleinen Kindern, die ein kreisförmiges Spiel spielen. Der Mond bewegt sich über einen Tempel mit Säulen, zu dem alle Lichter zurückkehren. Man sieht, wie der Schlaf der Unschuldigen in ihren Tierträumen zur Belustigung wird, ihr kreisförmiges Spiel, zum Morgen wird. Die Bäume verfärben sich und verlieren ihre Blätter für den Morgen, sie werden zur Komplexität von Ästen, in denen sich der Schattenmann erhängt.“ – Stan Brakhage (Übers. d. Verf.)
Show & Tell ist eine fortlaufende ausstellungsbegleitende oder davon unabhängige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen oder Musiker*innen. Die Reihe wird gefördert von:
Radiosendung: Something Like #21: The Continuous Present, mit Bitsy Knox, Rosa Aiello und Emma LaMorte, in-situ im Kölnischen Kunstverein
Online-Veranstaltung, keine Anmeldung erforderlich
(auf Englisch)
≈≈ Die Sendung wird am 8. Oktober von 10 bis 13 Uhr live auf Cashmere Radio ausgestrahlt. Sie wird im Anschluss auf der Seite von Something Like bei Cashmere und auf Mixcloud verfügbar sein ≈≈
„. . . It’s at this moment that I decide to make a change, set up some rules, do something, because when the life of the living moves slow, it speeds the overall sense of time. It gives the impression that life goes by “In a flash,” “In a breath,” “Before you know it.” I decide: First, I will forbid the use of any such phrase, including, “Where has the day gone?” including „Already?”. Second, I will do all I can to avoid tradition, which speeds time. Like ritual speeds time. Like routine, which I cannot possibly avoid, speeds time. Third, and most important, because it is something I can control, I will adopt an exercise for slowing time: to place details in time, so to prevent the seamless fold from taking hold. . .“ (ein Auszug aus Calypso Goes out of Favour von Rosa Aiello)
In dieser ganz besonderen 21. Folge von Something Like spricht Bitsy mit den Künstlerinnen Emma LaMorte und Rosa Aiello über Emmas Ausstellung Aussicht, in-situ im Kölnischen Kunstverein, bis spät in die Nacht. Auf ihrer ekphrastischen Erkundung von Emmas Ausstellung fragen sie: Was ist die kontinuierliche Gegenwart, und wie bewegen wir uns durch sie hindurch? Wie fühlt sich das Vergehen der Zeit für eine Künstlerin an – für eine neue Mutter – und wie verhält sich das zu Fürsorge, zu Pflicht, zu Geduld, zu Vergnügen, zu Ungerechtigkeit?
Die vierteilige Episode nimmt direkten Bezug auf Aussicht und enthält eine Originalpartitur von LNS (Laura Sparrow) sowie Auszüge aus Rosa Aiellos Text Calypso Goes out of Favour für die Ausstellung, ein Auszug aus ihrem in Arbeit befindlichen Roman Calypso’s Way.
Bitsy Knox (*1984 in Vancouver) ist Dichterin, Performerin und Radiomoderatorin und lebt in Berlin. Bitsy Knox hat Gedichte gelesen und in ganz Europa performt, zuletzt im Haus am Lutzowplatz, Hopscotch, Horse & Pony, in den KW Institute for Contemporary Art, OHM, und beim Project Space Festival, Berlin; W139, Amsterdam; Une, Une, Une, Une, Marseille; Feeelings, Brüssel; und PEACH, Rotterdam. Ihre zweimonatlich ausgestrahlte Radiosendung auf Cashmere Radio und CHFR Hornby Island, Something Like, durchquert Volkstraditionen und New Age, experimentelle und minimale Komposition durch die Linse von Poesie und Amateurmusikwissenschaft. Bitsy arbeitet seit 2016 mit dem in Brüssel lebenden Musiker Roger 3000 zusammen. Ihre erste LP als Bitsy Knox & Roger 3000, OM COLD BLOOD, wurde 2018 bei Tanuki Records veröffentlicht, und eine demnächst erscheinende EP, The Heat Within, wird im Herbst 2020 bei Tundra Records erscheinen. Bitsys Gedichte wurden u.a. bei Tabloid, General Fine Arts, Arts of the Working Class und Pure Fiction veröffentlicht. Ihr erstes Kapitelbuch, Meaningless Secrets, wurde 2020 veröffentlicht. Sie hat einen MFA vom Piet Zwart Institute, Rotterdam inne.
Show & Tell ist eine fortlaufende ausstellungsbegleitende oder davon unabhängige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen oder Musiker*innen. Die Reihe wird gefördert von:
Live Narration von Rosa Aiello, Emma LaMorte & Benjamin Marvin mit Musik von LNS
Mit einer Buchpräsentation der ausstellungsbegleitenden Publikation von Emma LaMorte
(auf Englisch)
Live Narration ist ein kollaboratives Projekt mit Text von Rosa Aiello, Visuals von Emma LaMorte und Benjamin Marvin und Musik von LNS. Mit einem Overheadprojektor werden vor Ort Bilder aus Licht, Schatten und Farbe erzeugt und projiziert, die die live gemischte Klanglandschaft aus Musik und Sprache illustrieren und kommentieren. Die Performance im Kölnischen Kunstverein umfasst Werkdetails aus Emma LaMortes Ausstellung Aussicht und eine Lesung von Rosa Aiello aus ihrem Text Calypso Goes out of Favour, der auch Teil der begleitenden Publikation ist.
Rosa Aiello, geboren 1987 in Kanada, ist Schriftstellerin und Künstlerin und arbeitet mit Video, Text, Fotografie, Sound und Installation. Häufig beschäftigt sie sich mit der Art und Weise, wie Sprache, Erzählmittel, häusliche Architektur und andere strukturelle Parameter an Sozialisation beteiligt sind. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Institutionen und Galerien gezeigt, zuletzt im Cell Project Space in London, in der Lodos Gallery in Mexiko-Stadt, in der The Southern Alberta Art Galerie in Lethbdrige, im Bureau des Réalités in Brüssel, in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main sowie in der Kunsthalle Zürich. Ihre Texte wurden bei Triple Canopy, Starship, CanadianArt, Art Papers und F. R. David veröffentlicht. Calypso Goes out of Favour ist ein Auszug aus ihrem Romanprojekt Calypso’s Way, das derzeit in Arbeit ist.
LNS, ursprünglich aus Calgary in Kanada stammend, ist seit Jahren ein integraler Bestandteil der Underground-Musik-Community in Vancouver, die Veranstaltungen offiziell und unter dem Radar organisiert und auflegt. Ihr DJing spiegelt eine Unzahl elektronischer Einflüsse wider, darunter die Pionierjahre des Detroit- und UK-Techno, IDM und Electro. Dieser Stil zeigt sich in ihrer musikalischen Produktion, die auf Labels wie 1080p, Freakout Cult, Wania und ihrem eigenen Label LNS, zuletzt auf zwei neuen EPs, erschienen ist.
Benjamin Marvin, geboren 1987 in Kanada, ist Künstler und lebt in Berlin. Er erhielt seinen BFA an der Emily Carr University in Vancouver und studierte in der Klasse von Christopher Williams an der Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinen jüngsten Ausstellungen gehören Exhibiting Paintings bei Jack’s Flat in Berlin, Development (Scarlet goes to the doctor) in der Gärtnergasse in Wien (zusammen mit Emma LaMorte), Close Your Eyes It’s all pretend im Sikås Art Center und How am I im Jungen Museum in Bottrop.
*Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung auf 18 Uhr vorverlegt wurde.
Show & Tell ist eine fortlaufende ausstellungsbegleitende oder davon unabhängige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen oder Musiker*innen. Die Reihe wird gefördert von:
Stadtführung: Blaufärber*innen, Goldspinnerinnen, Zauberei. Eine Führung durch und mit Irene Franken, Historikerin und Alternative Ehrenbürgerin von Köln.
Begleitend zur Ausstellung Meanwhile von Dunja Herzog werden Kölner Orte aufgesucht, die Aspekte von Farbe, Handwerkskunst, Magie und Gold berühren. Sodann wird die Impulsgeberin von Dunja Herzog, Prof. Maria Mies, Thema sein, die dem Frauengeschichtsverein viele Meter ihrer Schriften überließ – vergleichbar produktiv wie der Ratsherr Hermann von Weinsberg, der in der Frühen Neuzeit ca. 7.000 Seiten Tagebuch verfasste und am Blaubach lebte. Schließlich soll auch der Kampf um die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper behandelt werden.
Start: Waidmarkt, Hermann-Josef-Brunnen
Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden
Max. 15 Teilnehmende, Mund-Nasen-Schutz oder Visier sind Bedingung der Teilnahme
Anmeldeschluss: Mittwoch, 23.09.2020, 15:30 Uhr
Sa, 19. Sep 2020, 19 – 21 Uhr
Show & Tell
Eng verwoben: Stoffe und Tücher in Kapitalismus, Kolonialismus.
Werkgespräch anhand künstlerischer Arbeiten von Dunja Herzog, Fatima Khan, Cate Lartey & Maryline Ogboko (auf Deutsch).
Stoffe und Tücher, die früheren Luxusgüter, sind alltäglich geworden. Dennoch sind sie als handwerkliche Praxis immer noch eng mit gesellschaftlichen Vorstellungen verwoben. Stoffe sind eines der wenigen handwerklichen Materialien, deren Benutzung durch Frauen von der Gesellschaft geduldet, ja sogar befürwortet wird. Über die Produktionsbedingungen und Historie von Textilien wird aber größtenteils geschwiegen. In einem Gespräch über Theorie, Praxis und Geschichten verschiedener Stoffe knüpfen die Künstlerinnen Dunja Herzog, Fatima Khan, Cate Lartey und Maryline Ogboko die Verbindung zwischen Stoffen, Kapitalismus und Kolonialismus.
Fatima Khan, 1987 in Bhola geboren, in Köln aufgewachsen, ist Künstlerin, Kuratorin und Moderatorin. Sie studierte Antike Sprachen und Kulturen – Klassische Literaturwissenschaft und Germanistik an der Universität zu Köln. Sie war Initiatorin und Mitgründerin der q[lit]*clgn, dem ersten feministischen Literaturfestival Deutschlands. Ihre künstlerischen Arbeiten halten banale Alltagssituationen in einem visuellen Tagebuch fest, in dem Fotos und Videos zu Dokumentar- und Kunstfilm verschmelzen. Sie produziert und veröffentlicht über Instagram unter @fatum.khan.
Cate Lartey ist Design-Researcherin aus Düsseldorf. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Vorstellungen von Machtverhältnissen und intersektionalen Verflechtungen aus postkolonial-feministischer Perspektive. Sie untersucht diese Themen mittels Film und Fotografie.
Maryline Ogboko ist Tänzerin aus Düsseldorf und studiert Textile and Clothing Management an der HS Niederrhein in Mönchengladbach. Im Rahmen dieses Studiums hat sie eine Studienarbeit verfasst, welche die nigerianische Modeindustrie in traditioneller und zeitgenössischer Hinsicht untersucht. Seit 2019 ist sie eine der Co-Founderinnen der Start-up Initiative Ohemaa Green Housing, ein Konzept, welches aus recyceltem Kunststoff Tiny Häuser in Ghana bauen wird.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Dunja Herzog MEANWHILE im Kölnischen Kunstverein statt. Die Veranstaltungsreihe Show & Tell wird gefördert von:
Filmvorführung: I Am Not a Witch, 2017, Regisseurin: Rungano Nyoni, 94 min, OmU (eng)
In Anwesenheit der Künstlerin Dunja Herzog
Rungano Nyoni befasst sich in ihrem Erstlingswerk I Am Not a Witch mit den Hexenprozessen des heutigen Sambias. Die neunjährige Waise Shula wird von einer Dorfbewohnerin als Hexe beschuldigt und in ein Hexenlager in der Wüste geschickt. Unter strengen Regeln lebt sie dort und muss sich einem Ritual unterziehen, um die Regeln des Hexenlebens zu verinnerlichen. I Am Not a Witch ist sowohl Sozialsatire, feministische Kritik als auch surrealistisches Porträt des ländlichen Sambias.
Show & Tell ist eine fortlaufende ausstellungsbegleitende oder davon unabhängige Veranstaltungsreihe in verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen oder Musiker*innen. Die Reihe wird gefördert von:
Liebe Besucher*innen,
liebe Mitglieder,
wir freuen uns sehr, die beiden Einzelausstellungen Dunja Herzog – Meanwhile und Emma LaMorte – Aussicht am 4. September 2020 von 13 Uhr bis 22 Uhr im Rahmen der DC Open eröffnen zu können.
Da uns der Schutz unserer Mitarbeiter*innen und Besucher*innen sehr wichtig ist und um die Eröffnungen mit Hinblick auf die geltende Coronaschutzverodnung durchführen zu können, verzichten wir auf Eröffnungsreden und Getränke. Außerdem werden wir den Zutritt zum Haus und den einzelnen Ausstellungsräumen durch Sicherheitspersonal regulieren. Die Besucheranzahl ist begrenzt und wir möchten Sie bitten, die Anweisungen des Aufsichtspersonals zu beachten.
Markierungen und das Leitsystem an der Wand dienen Ihnen zusätzlich zur Orientierung.
Zudem bitten wir Sie, die folgenden Hygienemaßnahmen zu beachten und einzuhalten:
Für weitere Informationen und bei Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter*innen.
Wir danken für Ihre Mithilfe und freuen uns auf Sie!
Ihr Team des Kölnischen Kunstvereins
Tony Conrad: Again and Again
Online-Vortrag von Tabea Lurk, Kunstwissenschaftlerin, Basel (in deutscher Sprache)
mit einem Grußwort von Nikola Dietrich, Direktorin Kölnischer Kunstverein
Inspiriert vom Parcours der Ausstellung TONY CONRAD im Kölnischen Kunstverein zeigt der Vortrag werkmonografische Zusammenhänge auf. Erläutert werden Bezüge, die den ausgestellten Arbeiten inhärent sind. Zudem soll der 2016 verstorbene, US-amerikanische Künstler auf der Basis seiner Videoarbeiten, Statements und Interviews erneut zu Wort kommen.
Der relativ spät einsetzende Ruhm von Tony Conrad als Galerie- oder musealem Künstler, der seine letzten Jahre prägte, scheint auch vier Jahre nach seinem Tod nicht abzuebben. Noch immer finden sich neue Lesweisen, noch immer wirkt die Vitalität der späten Arbeiten überzeugend und noch immer lassen die Filme der späten 1960er, die videografischen Arbeiten der 1970er und 1980er und die musikalischen Setzungen, die alle Lebensphasen durchziehen, eine teils vergangene, teils von anderen weitergeführte Ära erinnern. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet das Videoschaffen des Künstlers.
Der Vortrag ist über folgenden Link und unsere Webseite erreichbar.
Tabea Lurk hat Kunstwissenschaft und Medientheorie studiert und über Tony Cornads Videoschaffen promoviert. Nach ihrem Volontariat am Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (2004-2006) war sie von 2006-2015 an der Hochschule der Künste Bern tätig und leitet seit August 2015 die Mediathek der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel.
Das Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm wird unterstützt von:
Die Ausstellung TONY CONRAD ist eine Kooperation zwischen Kölnischem Kunstverein, Köln, und dem MAMCO, Genf. Sie basiert auf der retrospektiven Ausstellung, die von der Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York 2018/19, organisiert wurde.
Mit freundlicher Unterstützung von:
18 – 20 Uhr
Mit der Doppelpräsentation von The Flicker und Flaming Creatures zeigt der Kölnische Kunstverein im Rahmen der aktuellen Ausstellung zwei Filme, die beide als Kollaborationen zwischen Tony Conrad und Jack Smith im New York der frühen 1960er Jahre entstanden und für Skandale sorgten. Unter dem Titel Flickering, Flaming wird der Filmwissenschaftler Marc Siegel die unerwartete Produktion des Flickerfilms aus der Erfahrung Tony Conrads Arbeit mit Jack Smith skizzieren.
1962 schloss Conrad sein Studium an der Harvard University ab und zog nach New York City, wo er vor allem mit experimentellen Musiker*innen und Untergrundfilmemacher*innen in Kontakt kam. Er war Mitbewohner des berüchtigten Filmemachers Jack Smith, der Conrad dazu veranlasste, seine musikalischen Experimente auf die Herstellung von Filmtonspuren anzuwenden. Conrads eigene Karriere als Filmemacher begann am 5. März 1963, als er, Smith und Mario Montez (Smiths Muse) vom flackernden Licht eines alten Projektors begeistert waren. Conrad hatte an der Hochschule die Auswirkungen dieses Phänomens auf die Gehirnwellen kennengelernt und so unternahm er den Versuch, einen bewusstseinsverändernden Film aus nichts weiter als schwarzen und weißen Einzelbildern zu drehen, der auf „Harmonien“ zwischen den Frequenzen des flackernden Lichts basiert – eine Vorgehensweise ähnlich seiner Arbeit mit Tonfrequenzen. Von Kritiker*innen für seine strukturellen Qualitäten gelobt, reichten die Reaktionen des Publikums bei der Premiere von The Flicker am 15. September 1966 im Lincoln Center for the Performing Arts von Übelkeit bis hin zu Halluzinationen.
Für Jack Smiths legendären Film Flaming Creatures produzierte Tony Conrad den Soundtrack. Smiths Filme sind von einer ungewöhnlichen Low-Budget-Schönheit und ästhetischen Innovationen geprägt, die sofort das Lob der Kritiker*innen auf sich zogen. Doch der offene Umgang mit Sexualität führte zu Zensur: 1964 löste der Film einen der größten Skandale der Filmgeschichte aus und wurde verboten. Bald danach begann Smith das Medium Film nicht mehr als eigenständiges Werk, sondern als Bestandteil von Performances einzusetzen. Flaming Creatures, sein wohl bekanntester Film, feiert eine tumultartige Harem-Party aus grenzenlosen erotischen Ausschweifungen in glamourösen schwarz-weiß-Bildern.
Marc Siegel ist Professor für Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sein Buch A Gossip of Images wird demnächst bei Duke University Press erscheinen. Im Jahr 2014 gab er eine Sonderausgabe der Zeitschrift Criticism heraus, die Jack Smith gewidmet ist. Er ist Gründungsmitglied des in Berlin ansässigen Kunstkollektivs CHEAP. Im Jahr 2009 ko-kuratierte er ein umfassendes Festival am Arsenal-Institut für Videokunst und am HAU in Berlin mit dem Titel LIVE FILM! JACK SMITH! Five Flaming Days in a Rented World, das 2012 in Frankfurt am Main im Mousonturm und im MMK Museum für Moderne Kunst einen Spin-Off hatte. In diesem Kontext arbeitete er mit Tony Conrad zusammen.
Die Veranstaltung findet anlässlich der Ausstellung TONY CONRAD im Kölnischen Kunstverein statt.
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
18 – 22 Uhr
4- Kanal Audiodatei, 240 min
NEIN! Dieses Stück ist kein Stück, um diese Stück zu hören, höre es nicht. Lege dich nicht auf den Boden, um zuzuhören. Lege dich nicht auf den Boden, um nicht zuzuhören. Höre die Stille während des Klangs, höre nicht auf den Klang, während der Stille. Denke an kein Objekt, während du zuhörst, der Klang ist das Objekt. Um dich auf das Stück zu legen, werde das Stück, at least. JA!
Die Veranstaltung findet anlässlich der Ausstellung TONY CONRAD im Kölnischen Kunstverein statt.
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
Freitag, 6. Dezember 2019, 19 – 23 Uhr und Samstag, 7. Dezember 2019, 11 – 19 Uhr
MICHAELA MELIÁN
Music from a Frontier Town
Sound- und Videoinstallation
Freitag, 6. Dezember, 19.30 – 20 Uhr
Michaela Melián im Gespräch mit Prof. Anke Ortlepp
Re-Education. 1.630 Vinylschallplatten aus dem Restbestand der öffentlichen Bibliothek des Münchner Amerikahauses (1945-1997) stehen im Zentrum der Sound- und Videoinstallation Music from a Frontier Town von Michaela Melián. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, diesen Kellerfund – eine Auswahl von Jazz-, Spoken Word-, Klassik- und Neue Musik- LPs der 1950er und 1960er Jahre, mit der die USA sich als pluralistische Kulturnation präsentierte – eigenhändig auszuwählen und über ein DJ-Pult abzuspielen. Die vielfach ausgezeichnete Münchner Künstlerin, Musikerin und Hörspielautorin Michaela Melián ist für ihre oft raumgreifenden multimedialen Ausstellungen und Konzerte bekannt.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Nordamerikanische Geschichte des Historischen Instituts der Universität zu Köln.
Der Eintritt ist frei.
Freitag, 13. Dezember 2019, 18 – 22 Uhr
(Einlass jederzeit möglich)
REUNION AFTER CAGE
Für modifiziertes Schachbrett und Live-Elektronik (Deutsche Erstaufführung)
Schachspieler: Holger Lieff, Endre Tot, N.N.
Musiker: Peter Behrendsen, hans w. koch, Tobias Grewenig, Dirk Specht
Highlight zum Ende des reiheM – Jubiläumsjahres 2019 – Mit 4 Stunden Reunion after Cage. Mit dieser 114. Veranstaltung schließt sich der Kreis zur allerersten reiheM –Veranstaltung im Januar 2009: Variations on Variations nach John Cage (ebenfalls von und mit Peter Behrendsen und hans w koch).
John Cages REUNION für präpariertes Schachbrett und Live-Elektronik wurde erstmals 1968 in Toronto aufgeführt: mit Marcel Duchamp, John Cage und Teeny Duchamp als Schachspieler sowie den Musikern David Behrman, Lowell Cross, Gordon Mumma und David Tudor. Die Verteilung der Klänge im Raum und ihre Lautstärke werden von den Positionen der Schachfiguren bestimmt, nicht durch musikalische und geschmackliche Vorlieben der Musiker. Auch die Schachspieler*innen sind nicht in der Lage, durch bestimmte Züge oder Positionen die Musik zu beeinflussen.
Im Sinne von Cages Idee einer egolosen, nicht-intentionalen Musik werden Gewinnen oder Verlieren nebensächlich – “a purposeful purposelessness or a purposeless play”.
Das bei dieser Aufführung verwendete Schachbrett folgt dem von Lowell Cross konstruierten Original in der Zuordnung der Felder auf die Ein- und Ausgänge, wurde aber mit heutiger Technologie (Computerprogrammierung und MIDI) ausgestattet.
Das Schachspiel wird flankiert durch thematisch relevante Projektionen von Arbeiten der Künstlerinnen Takako Saito und Shigeko Kubota.
Ein Projekt von Peter Behrendsen und hans w. koch.
Eintritt: 10,- / 8,-
Weitere Infos: www.reihe-M.de
reiheM – Konzertreihe für Gegenwartsmusik, Elektronik und neue Medien – Köln wird veranstaltet von Mark e.V. und gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Maskulinitäten
Eva Birkenstock, Michelle Cotton und Nikola Dietrich im Gespräch mit Nelly Gawellek, Jürgen Klauke, Bea Schlingelhoff, Evelyn Taocheng Wang und anderen an der Ausstellung beteiligten Künstler*innen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Maskulinitäten.
Ein Abend mit einer Lecture Performance mit Filmen u.a. von Maria Lassnig und Chantal Akerman und Lesungen von Juliette Blig Anschluss No Opening SS 2020 Collection mit Musik von Anthony Silvester (Technology + Teamwork).
Das Hauptthema der Künstlerin ist die Beziehung zwischen Kunst und Leben. Sie entwirft ihre Arbeiten wie fortlaufende Tagebucheinträge, die in verschiedenen Medien artikuliert sind. Sie filmt, malt und schreibt in radikaler subjektiver Weise und macht das Persönliche öffentlich.
Die Videodokumentation der Performance finden Sie hier.
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
Mit Führungen und Filmvorführungen von Jonathas de Andrade – O Peixe (the Fish)
Ausstellung: Maskulinitäten. Eine Kooperation von Bonner Kunstverein, Kölnischem Kunstverein und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
Double Feature: Die Dokumentationen The Worlds of Ursula K. Le Guin von Arwen Curry und Die Deutschen und ihre Männer von Helke Sander
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Maskulinitäten.
Langer Abend mit Julia Scher (Professorin an der Kunsthochschule für Medien Köln) und Gästen, mit der Präsentation der 4-stündigen Videoarbeit der Künstlerin von 1988 – eine kathartische Nacherzählung ihrer Jugenderfahrungen, die eine Quelle für Schers weitere Beschäftigung mit Themen der Überwachung, des sexualisierten und kontrollierenden Blicks darstellt.
(in englischer Sprache)
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Maskulinitäten.
Die vom Künstler zur Ausstellung eingerichtete Installation bildet eine flexible Plattform für Lesungen mit von ihm eingeladenen Gästen. Die Veranstaltung gibt Besucher*innen Einblick in die Vielzahl von Notizen und Quellen, die Gerry Bibbys Werk und Schreiben zugrundeliegen und zum Teil der Performance werden. (in englischer Sprache)
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
Organisiert von Miriam Bettin
Unter dem Titel CAVE ECHOES präsentieren Stella von Rohden und Sascha Kregel eine neue, prozessorientierte Arbeit im Studio des Kölnischen Kunstvereins.
In ihren künstlerischen Praxen teilen sie ein Interesse am Werden, insbesondere der Genese von Bild und Sound. Referenzpunkt der hier gezeigten Arbeit sind die Metamorphosen von Ovid, in denen der Dichter die Entstehung der Welt aus dem Chaos durch mythologische Verwandlungsgeschichten erzählt. Ausgehend vom Versmaß des Hexameters entstanden Soundfragmente, die sich, mit Synthesizern eingespielt und live gemischt, in einer flächigen Struktur auflösen. Die Videobilder zeigen die Prometheus-Höhle in Georgien, ein Schauplatz der Metamorphosen. Dem gegenübergestellt ist die Göttin Athene. Zitiert werden die Gestalten Narziss und Echó: Echó, die aus unerfüllter Liebe zu Narziss verkümmert, bis sie nur noch Stimme ist. Narziss hingegen, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und dafür von der Rachegöttin Nemesis bestraft wird.
Was Welle ist, hält er für Körper.
Stella von Rohden (*1987 in Bremen) lebt und arbeitet in Köln. Nach einem Studium der bildenden Künste an der Universität der Künste in Belgrad schloss sie 2018 ihr Studium an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig bei Frances Scholz ab. Ihre Arbeiten waren zuletzt in einer Einzelausstellung am Kunsthaus Bellamartha in Grafrat zu sehen (2018) sowie in Gruppenpräsentationen in der Städtischen Galerie in Hannover (2018), im Kunstverein Braunschweig (2017) und bei Shoot the Lobster in New York (2017).
Sascha Kregel (*1989 in Halle/Saale) lebt und arbeitet in Köln. 2018 absolvierte er an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig. Seine Arbeiten wurden u.a. in Gruppenausstellungen in der Galerie Dechanatstraße Bremen (2018), im Kunstverein Braunschweig (2017), bei Shoot the Lobster in New York (2017) und im Museum für Photographie in Braunschweig (2016) gezeigt.
Beide Künstler*innen sind aktuell Stipendiat*innen des Atelierprogramms des Kölnischen Kunstvereins.
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
um 19 Uhr
Double Book Launch mit Jay Chung und Q Takeki Maeda:
Letters (2019) und Jay Chung and Q Takeki Maeda x Teruo Nishiyama (2017)
begleitet von einem Künstlergespräch zwischen Jay Chung & Q Takeki Maeda und Nikola Dietrich, einer Lesung von Jay Chung und der Präsentation ihres Filmes She’s Gone (2009)
(auf Englisch)
um 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung The Auratic Narrative von Jay Chung und Q Takeki Maeda mit der Direktorin Nikola Dietrich
Die Künstlerbücher können im Kölnischen Kunstverein erworben oder über die Webseite der Künstler bestellt werden: jcqtm.bigcartel.com
Scalalogia and The Wheel of Life (2019), Book Launch mit Jasmin Werner und einem Vortrag von Philipp Kleinmichel in Kombination mit einem Konzert von pogendroblem
Organisiert von Miriam Bettin
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
Im Rahmen der ersten Ausgabe von Show and Tell stellen Jasmin Werner und Miriam Bettin die im Verlag der Buchhandlung Walther König herausgegebene Publikation Scalalogia and The Wheel of Life (2019) vor. Zu diesem Anlass präsentieren der Philosoph Philipp Kleinmichel und die Punkband pogendroblem einen dialogischen Vortrag mit Konzert. Ausgehend vom Leitmotiv der Treppe widmet sich der Abend dem vom Kapitalismus bestimmten Subjekt, das – zwischen Konsum, Kreativität und Spiritualität, zwischen Wettbewerbskampf und Selbstoptimierung – Glück, Freiheit und Erfolg sucht.
Scalalogia and The Wheel of Life (2019) von Jasmin Werner erschien Anfang des Jahres anlässlich ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in der Remise des Kunstverein Braunschweig. Entstanden in Kooperation mit dem Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie umfasst der Ausstellungskatalog neben Installations- und Werkansichten gleichsam kunst- und architekturwissenschaftliche Texte zu den Arbeiten Jasmin Werners sowie Originaltexte Friedrich Mielkes. Mit weiteren Textbeiträgen von Miriam Bettin (Kuratorin und Herausgeberin), Jule Hillgärtner (Direktorin Kunstverein Braunschweig), Philipp Kleinmichel (Zeppelin Universität), Harry Thorne (Mitherausgeber frieze), Sophie Schlosser (Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie, OTH Regensburg) und Chloe Stead (freie Autorin und Kritikerin).
Jasmin Werner (*1987 in Troisdorf) lebt und arbeitet in Köln. 2016 schloss sie ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Städelschule in Frankfurt am Main ab. Ihre Arbeiten waren in Einzelausstellungen im Kunstverein Braunschweig (2018), bei Gillmeier Rech, Berlin (2017), M.I/mi1glissé, Berlin (2016) und RM, Auckland (2014) sowie in Gruppenausstellungen bei Braunsfelder, Köln (2018), Saloon, Brüssel (2018) und im Folkwang Museum, Essen (2017) zu sehen. 2017 absolvierte Jasmin Werner eine Residency am National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul. Seit diesem Jahr ist sie Stipendiatin des Atelierprogramms des Kölnischen Kunstvereins.
Philipp Kleinmichel studierte Philosophie, Kunst- und Medientheorie in Freiburg, Karlsruhe und New York. Er ist Absolvent des Independent Study Program am Whitney Museum of American Art und war Stipendiat der Akademie Schloss Solitude. Seit Januar 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zeppelin Universität und war zuvor Lehrbeauftragter u.a. an der Universität Gießen, der Universität Hamburg und der UDK Berlin. Er forscht zum Wandel von Kunst und Massenkultur im digitalen Zeitalter.
Sog. ‚pogendroblem‘, das Enfant Terrible des Deutschpunks, haben sich den Weg aus der Bergisch Gladbacher Provinz weiter ins Innere der Metropolregion Köln gebahnt, um dort gleichfalls verloren zwischen Kneipen und Kompetenzmarathon in öffentlichen Verkehrsmitteln und privat-politischen Verhältnissen das schlechte Leben auszukosten. Ihrem Krach wird eine Prise 80s, ein wenig Hamburger Schule und eine Nase Garage nachgesagt, etwas Pop Niedlichkeit. Vier weiße, tendenziell vermögenstechnisch abgesicherte, größtenteils akademische Cis-Männer haben hier wenig Neues zu berichten. Das Private ist politisch, aber das Private kann auch langweilig sein. Sie geben sich aber wirklich viel Mühe und sind begeisterungsfähig. 2018 erschien ihr Album Erziehung zur Müdigkeit.
Show and Tell ist eine fortlaufende, vom Ausstellungsprogramm unabhängige Veranstaltungsreihe mit verschiedenen Formaten. Eingeladen werden wechselnde Gäste, darunter Künstler*innen, Autor*innen und Musiker*innen.
Die Veranstaltungen im Rahmen von Show and Tell werden gefördert von:
Mit freundlicher Unterstützung von:
Pure Fiction, ein Schreibseminar in der Frankfurter Städelschule unter der Leitung des Schriftstellers Mark von Schlegell, wird im Kölnischen Kunstverein einen Open-Mike-Schreibworkshop veranstalten. Autor Wu Ming tritt als besonderer Gast bei, während die Mitglieder des Seminars Texte lesen und sie öffentlich bearbeiten. Die Teilnehmer werden aufgefordert, ihre eigenen Texte zum Workshop mitzubringen.
Wu Ming ist ein Pseudonym für eine Gruppe italienischer Autoren, die im Jahr 2000 aus einem Teil der Luther Blisset-Gemeinschaft in Bologna gegründet wurde. Das Kollektiv besteht aus Schriftstellern, die in Literatur und Populärkultur tätig sind. Die Gruppe verfasste mehrere Romane wie 54 und Manituana. Für den Open-Mike-Workshop wird Pure Fiction von Wu Ming 1 begleitet.
Von 2011-2018 luden die Studierenden der Städelschule den Schriftsteller Mark von Schlegell ein, ein Literaturseminar in der Schule zu organisieren. Seitdem hat Pure Fiction aktuelle und ehemalige Städel-Studierende zusammengebracht, um Texte in den verschiedensten möglichen Formen zu untersuchen und vor allem zu produzieren, von schriftlichen künstlerischen Arbeiten über experimentelles Schreiben bis hin zu Lesungen und Performances, die unweigerlich andere Aspekte der vielfältigen künstlerischen Praktiken aller teilnehmenden Studierenden mit einbeziehen. Die Werke der Autoren von Cervantes bis Woolf bilden das vorgegebene Ausgangsmaterial des Seminars. Die Auseinandersetzung mit dem Material und den quasi-mystischen Eigenschaften von Drucksachen hat die Klasse dazu veranlasst, zahlreiche experimentelle Veröffentlichungen, Lesungen und Performances auf erzählerischen oder poetischen Grundlagen zu produzieren.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Anlässlich der Ausstellung Power of Print, wird Bruno Feitler, Professor für Geschichte, in São Paulo, in einem Vortrag Einblicke in das Leben und Werk seiner Tante, der verstorbenen brazilianischen Art Direktoren Bea Feitler präsentieren. Bruno Feitler verwaltet das Archiv der Arbeiten von Bea Feitler und hat im Jahr 2012 die ausführliche Publikation O Design de Bea Feitler editiert und herausgegeben.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird und in englischer Sprache stattfindet.
Luzie Meyers Performances, Filme und Soundarbeiten bespiegeln zeitgenössische Bildproduktion und die Verstrickungen des „Ich“ in sich und mit seiner Umwelt. Luzie Meyers Performance The Flute, die am 28.3.2018 im Kunstverein aufgeführt wurde, dokumentierte sich aus sich selbst heraus. Die Probensituation um die Flötistin war auch die Handlung. Meyer und die Performer filmten sich gegenseitig. The Flute kehrt nun – mise-en-abyme – an den Ort ihrer Entstehung zurück und feiert als Filmarbeit ihre Premiere im Kunstverein. Johanna Odersky arbeitet in Skulptur und als Iku mit elektronischem Sound, um unterschiedliche Räume und Atmosphären aufzubauen und sie dann wieder einzureißen. Ihre Skulpturen schneidet sie aus Stahlplatten. Fragil wie auch flexibel greifen sie in jedem Raum, in dem sie gezeigt werden, anders aus. In ihrer Performance als Iku (live) sampelt Odersky melancholische Indie-Tracks. Assoziativ zusammengeschnitten und dicht verwoben, vermischen sie sich in Unschärfen abgleitend wie in einer Erinnerung.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Luzie Meyer, The Flute, 2018
Johanna Odersky, Iku (live),
organisiert von Juliane Duft
Ein psychoakustisch urbanistischer Abend mit audiovisuellen Präsentationen von Starship, Bonnie Camplin und Eric D. Clark.
Heygate for Life (2011), ein Film von Bonnie Camplin und Vortrag über Verbindungslinien zwischen Brion Gysin, John C. Lilly and Aug Tellez.
Eine Preview der neuesten Ausgaben der Berliner Kunstzeitschrift Starship: #18 “Gibt es Communities, gibt es Geister? Lass dich testen!” mit den Herausgebern Ariane Müller, Nikola Dietrich, Gerry Bibby, Martin Ebner und Henrik Olesen. Videoarbeiten von Klara Liden, Calla Henkel & Max Pitegoff, Michele di Menna und Martin Ebner und eine Installation von Timothy Davies.
Eric D. Clark präsentiert die EP Musix’ Lost Its Colour (2018) und das Musikvideo zum Track von Martin Ebner. Begleitet von einem Vortrag Etymological Deconstruction Cyclicals of Musix’ lost colour über Aspekte der Synästhesie und einer Soundinstallation von Jasmin Matthies und Dave Carbone (Caribic Residency).
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Die in der Ausstellung Cut-Up beteiligte Künstlerin Marte Eknæs präsentiert zusammen mit dem Filmemacher Michael Amstad einen Abend mit einem Programm bestehend aus drei Filmen. Das Programm entwickelt sich aus ihrer neuesten gemeinsamen Arbeit People Mover, 2017 (27 Min.), die Dokumentation, Found Footage und 2D/3D Animation kombiniert, um Konstruktion und Alltag in einer imaginären Stadt zu zeigen. Außerdem werden Blight, 1994-96 (14 Min.) von John Smith und From An Island Summer, 1983-84 (13 Min.) von Charles Atlas & Karole Armitage gezeigt. Die drei Filme benutzen unterschiedliche visuelle Sprachen und sind durch die Themen Stadtraum, Bewegung und Flexibilität miteinander verbunden. Das Programm ist eine Reise durch unterschiedliche emotionale Zustände und Atmosphären, die sich an der stringenten Erzeugung von Klanglandschaften und Musik durch jeden Film orientiert. Im Anschluss findet ein Artist Talk mit Nikola Dietrich statt.
Wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
Helene Hegemann, Schriftstellerin aus Berlin und Deborah Schamoni, Galeristin aus München, lesen Gespräche mit Psychologen aus diverser Gegenwartsliteratur (u.a. Tracys Tiger von William Saroyen).
Dazu werden thematisch assoziativ YouTube-Videos gezeigt.
Wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von Gaffel.
Zu ihrem Film Die Angreifbaren (Release: Anfang 2019) präsentieren die RegisseurInnen Kerstin Cmelka und Mario Mentrup passen zur Vorweihnachtszeit eine CHALLENGE, einen TRAILERPARK, GESCHENKE und ein MIKRODRAMA. Wetteinsätze können geboten werden! Zu Gast sind Rainer Knepperges (Die Quereinsteigerinnen) und Sven Heuchert (Dunkles Gesetz). Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Blog zum Film Die Angreifbaren.
Wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
Mit freundlicher Unterstützung von Gaffel.
Museum of unfinished Art (MUFA) ist eine Science-Fiction-Geschichte, die von Mark Schlegell aus “cut-ups” konstruiert wurde, wird von Ellen Yeon Kim und Mark von Schlegell in dramatischer Lesung, Ton und Projektion präsentiert. Kim und von Schlegell trafen sich 2012 in Schlegell’s Pure Fiction-Seminar in der Städelschule in Frankfurt. Seitdem haben sie an zahlreichen Performances und Theaterproduktionen gearbeitet und haben Ko-Regie bei der von Ellen Yeon Kim geschriebenen William Shakespeare-Interpretation Der Tempest geführt, die von Pure Fiction in der Kunsthalle Darmstadt 2017 aufgeführt wurde.
Aufführung und Ko-Regie von Mark von Schlegell und Ellen Yeon Kim
Ton von Ellen Yeon Kim und Mark von Schlegell
Film von Ellen Yeon Kim
Text von Mark von Schlegell
Mark von Schlegell (* 1967) ist seit den 1990er Jahren als Schriftsteller und Künstler / Performer / Produzent tätig. Seine Science-Fiction-Romane werden von Semiotexte veröffentlicht. Seine kürzeren Texte erscheinen in Kunstkatalogen, Zeitschriften und Filmen auf der ganzen Welt. Sein neuestes Literaturtheorie-Kunstbuch-Crossover Realometer Re-Loaded ist ab sofort bei Jan Kaps, Köln, erhältlich.
Ellen Yeon Kim (* 1985) arbeitet als Künstlerin und Autorin / Übersetzerin. Die Mechanismen von Erzählung nutzend arbeitet sie gegen den Irrtum der von der Gesellschaft auferlegten Tugendhaftigkeit. Ellen arbeitet mit Video / Foto-Installationen, Sound, Poesie und Theater. Sie studierte an der Städelschule, in der Klasse von Peter Fischli und Simon Starling, absolvierte ihr Masterstudium und studierte an der Slade School of Art für ihren BA. Ihr zuletzt gemeldeter Standort ist unter https://ellenyeonkim.com verfügbar.
Mit freundlicher Unterstützung von Gaffel.
Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung Cut-Up: Karl’s Perfect Day – Filmscreening von Rirkrit Tiravanija (2017, 94 min), Lesung von Karl Holmqvist und Artist Talk mit Nikola Dietrich
in englischer Sprache
Mit dem Film Karl’s Perfect Day portraitiert der Künstler Rirkrit Tiravanija den Künstler und Poeten Karl Holmqvist in seiner Vorstellung eines perfekten Tages vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Seit den 1990er-Jahren arbeitet Holmqvist mit Text und seiner visuellen Präsentation auf Plakaten, in Wandzeichnungen, in Installationen, Videos oder Lesungen. Er kreuzt Fragmente aus Songs, politischen Pamphleten, Literatur und einzelne Buchstaben als kleinste Einheit von Text, um Bedeutungen zu verschieben und Mehrdeutigkeiten herzustellen. Ähnlich zu seinen Arbeiten ist der Film eine Collage von Menschen, Orten, Geräuschen und Texten – ein Tag ohne extravagante Ansprüche, aber mit Momenten von kleinem Glück.
Die Aufzeichnung der Lesung finden Sie hier.
Die Aufzeichnung des Künstlergesprächs finden Sie hier.
Mit freundlicher Unterstützung von Gaffel.
Im Rahmen der Ausstellung Cut-Up organisiert der ehemals in Zürich ansässige Kunstraum Taylor Macklin die Ausstellung Sorry I’m Late. XOXO Echo zur Beschaffenheit und Interpretation von Räumen und deren Bedingungen.
Im Workshop Politics and Space lädt Ayasha Guerin die Teilnehmenden ein, mittels sozialer und kommunikativer Praxis und anhand möglicher Szenarien – u.a. Shared Socioeconomic Pathway Narratives – gemeinsam Räume für Interventionen in unserer imaginären Zukunft zu schaffen. Ayasha Guerin ist eine in New York City lebende Künstlerin und Wissenschaftlerin. Sie befasst sich mit Themen der Stadtökologie, Gemeinschaft und Sicherheit im öffentlichen und privaten Raum. Derzeit ist sie Fellow of Urban Practice am Urban Democracy Lab der New York University.
Mit freundlicher Unterstützung von Gaffel.
Do 20.9., 18 Uhr
Kunihiko Ikuhara, La Fillette Revolutionnaire Utena, 1999 (OmU, dt. UT)
Di 25.9., 18 Uhr
Catherine Breillat, Barbe Bleue, 2009 (OmU, engl. UT)
Do 11.10., 18 Uhr
Catherine Breillat, La Belle Endormie, 2011 (OmU, engl. UT)
Do 18.10., 18 Uhr
Mori Masaki, The Door into Summer, 1975 (OmU, engl. UT)
Do 25.10., 18 Uhr
Catherine Breillat, 36 Fillette, 1988 (OmU, engl. UT)
Mi 7.11., 18 Uhr
Chantal Akerman, Golden Eighties, 1986 (35mm-Film, OmU, dt. UT)
mit einer Einführung von Juliane Duft
Mit 31 Portraits präsentiert der Kölnischer Kunstverein eine neue Publikation und Ausstellung des in Köln lebenden Fotografen Albrecht Fuchs. Die dabei im Zentrum stehenden Aufnahmen zeigen Künstler, die zwischen 2014 und 2018 im Kölnischen Kunstverein Ausstellungen und Performances realisiert haben. Die Serie bietet somit einerseits eine partielle Dokumentation der vielfältigen Aktivitäten der Institution und vermittelt andererseits einen Eindruck von den Personen, die in den letzten Jahren als Autoren für die Werke und Präsentationen verantwortlich gezeichnet haben. Mit dem Projekt verabschiedet sich Moritz Wesseler vom Kölnischen Kunstverein, den er in den vergangenen fünf Jahren in seiner Funktion als Direktor erfolgreich geleitet hat.
Eintritt frei
Mit freundlicher Unterstützung von:
Gerrit Frohne-Brinkmann (*1990) untersucht in seinen Werken die Geschichte des Menschen anhand seiner Unterhaltungskultur. In seinen Installationen, Skulpturen und Performances spürt er Attraktionen, Shows und populären Aufführungsformaten nach, nutzt ihre Erscheinungsformen, Effekte und Mechanismen und unterwandert diese gleichzeitig. Sein Interesse gilt dabei dem unmittelbaren Unterhaltungswert, den er aus Illusion, Zauberei und Film, aber auch aus den Naturwissenschaften extrahiert und in die bildende Kunst überführt. So lieh er für eine seiner Installationen Mumien aus einem Filmrequisiten-Fundus aus, die im Kunstraum einerseits fast belebt und schutzlos wirken, andererseits auch bei näherer Betrachtung ihre extreme Künstlichkeit offenbaren.
Für die Veranstaltungsreihe Aus- & Vortragen hat Gerrit Frohne-Brinkmann die Performance Roy & Siegfried entlang der Biografie des für Tigershows bekannten Magier-Duos entwickelt. Persönliche Erinnerungen und öffentliche Bilder der beiden Entertainer verschmelzen in einer Aufführung, die ihren selbst konstruierten Mythos in einer weiteren unzuverlässigen Erzählebene erfahrbar werden lässt. Die Magie von Schein und Sein – schon immer Teil von Kunst als Nachahmung der Realität – multipliziert wie enthüllt sich in Frohne-Brinkmanns Performance.
Aus- & Vortragen wird kuratorisch betreut von Juliane Duft.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Mit ihrer Kunst unternimmt Isabella Fürnkäs (*1988 in Tokio) den Versuch, eine Brücke zwischen den Hervorbringungen des digitalen Zeitalters und der vermeintlich alten Welt, in der die Körperlichkeit noch eine Rolle spielt, zu schlagen. In Zeichnungen, Collagen, Performances, Videoarbeiten und Rauminstallationen zeigt sie diese Gegenwart als unübersichtliches Dickicht von Oberflächen, das nur schwerlich durchdrungen werden kann, da sich immer weitere Ebenen auftun. In ihren zarten Aquarellen aus Kaffeeflecken zeigen sich beispielsweise hautfarbene Anlitze, die wie Masken mit unklarem Dahinter wirken – Hide & Seek. Letztlich verbirgt sich hinter all den Schichtungen auch nicht selten das Nichts.
In der zweiteiligen Performance The Boomerang Effect (2018), die sie im Rahmen von der von Juliane Duft kuratorisch betreuten Reihe Aus- & Vortragen präsentiert, klingt Kommunikation wie ein Echo, das von Wort-Fassaden zurückschallt. Man erahnt menschliches Begehren und emotionale Fragilität hinter ihnen, wie sie sich ebenso in den sonstigen Arbeiten von Fürnkäs offenbaren.
Performer: Nikolas Brummer, Jan Seevetal, Christiana Cott Negoesco und Isabella Fürnkäs
Die Performance findet in englischer Sprache statt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Ausgehend von Bildern und Texten aus Popkultur, Werbung und Literatur sowie persönlichen Materialien untersucht Alexey Vanushkin mit seinen Filmarbeiten und -installationen existenzielle Themen wie die Suche nach Sinn und Glück. Beispielsweise treffen in der Arbeit W. (2018) verheißungsvolle Werbebilder auf Liedzeilen der Band Joy Division.
Demgegenüber scheint der Film Alphabet (2017), in dem gefundenes Bildmaterial eine Abfolge von Begriffen illustriert, die Tragik des menschlichen Zusammenlebens zu katalogisieren. Die Arbeiten pendeln zwischen beinahe kitschigen, emotionalisierenden Momenten und einer trocken-distanzierten Auseinandersetzung mit den Untiefen und Absurdititäten des Daseins. Auf den ersten Blick sind sie ähnlich verführerisch wie unsere mediale Umwelt. Andererseits werfen sie den Betrachter auch immer wieder auf seinen privilegierten, von gesellschaftlichen Idealbildern geprägten Blickwinkel zurück.
Vanushkin, geboren 1988 in Russland, wird im Rahmen seines Vortrags anhand von einigen seiner filmischen Arbeiten eine allgemeine Einführung in seine Praxis geben. Aus- & Vortragen wird kuratorisch betreut von Juliane Duft.
Die Präsentation findet in englischer Sprache statt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Luzie Meyer (geboren 1990 in Tübingen) realisiert im Rahmen ihrer künstlerischen Praxis Performances, Filme sowie Klangarbeiten. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Psychologie des Menschen mit all ihren Bezügen zur Umwelt.
In der für den Kölnischen Kunstverein produzierten Performance The Flute (2018) fungiert der Riphahn-Saal gewissermaßen als Bühne für die Proben zu einem neuen Film von Luzie Meyer. Die Darbietung gliedert sich in fünf Akte, wobei ein Ensemble, bestehend aus einer Erzählerin, einer Flötistin, einer Kamerafrau sowie einer Souffleuse, in Erscheinung tritt. In Echtzeit projizierte Filmbilder verdoppeln die Handlung dabei in den Raum. Fiktion und Realität verweben sich.
Aus- & Vortragen wird kuratorisch betreut von Juliane Duft.
Performer: Lisa Gutscher (Souffleuse), Emma LaMorte (Kamerafrau), Luzie Meyer (Erzähler), Theresa Patzschke (Flötistin)
Die Performance findet in englischer Sprache statt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Henning Fehr (geboren 1985 in Erlangen) und Philipp Rühr (geboren 1986 in Brühl) arbeiten an dokumentarisch anmutenden Filmen, in denen sie zugleich als Beobachter und Protagonisten agieren. In ihnen erforschen sie Orte und Sphären, die soziale Identitäten konstituieren und mit denen sich utopische Verheißungen am Rand unserer kapitalistischen Lebenswelt verbinden: der Kunstmarkt, Kulturinstitutionen wie Museen oder auch Techno-Clubs und Musik-Festivals. Lässt man sich auf den langsamen Rhythmus der Filme ein, wird in Zwischentönen die Komplexität der gesellschaftlichen Konstrukte wahrnehmbar, die sich mit den unterschiedlichen Phänomenen verbinden. Fehr und Rühr scheinen auf der Suche nach dem Originären und Ursprünglichen in der westlichen Kultur. Im Rahmen ihrer Ausstellungen erweitern sie die Filme durch Skulpturen, Malereien und Texte zu einem Zusammenspiel unterschiedlicher “Stimmen” im Raum.
In einer für den Kölnischen Kunstverein ausgearbeiteten Performance präsentieren die ehemaligen Atelierstipendiaten des Kölnischen Kunstvereins Auszüge der Filme Studio Visit (2016) und Empty Village (2017). Dabei werden die Bewegtbilder auditiv kommentiert, sodass Fehr und Rühr den Modus einer klassischen Filmvorführung unterwandern.
Aus- & Vortragen wird kuratorisch betreut von Juliane Duft.
Die Performance findet in deutscher und englischer Sprache statt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Dieses Jahr wird der Kölner Künstler Claus Richter die Theorie, die er in den letzten Jahren in seinen Weihnachtsvorträgen im Kölnischen Kunstverein über die Geschichte und das Erscheinungsbild des Weihnachtsfestes erarbeitet hat, in die Praxis umsetzen. Mit eigenen und traditionellen Geschichten und Liedern, einem selbstgeschriebenen Weihnachtsspiel, einem speziellen Bühnenbild und vielen kleinen Überraschungen wird Richter am Nikolaustag die Bühne des Kölnischen Kunstvereins in ein Weihnachtswunderland verwandeln.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Die Künstlerin Ani Schulze (*1982) erschafft in ihren Installationen, Filmen oder Zeichnungen visuelle Welten, in denen Geschichte und Geschichten nicht konventionell erzählt, sondern in traumartigen Bildern umkreist werden. Beispielsweise werden verlassene Architekturen oder kultivierte Landschaften mittels einer Kamera abgetastet, die sich dann in ihren Filmen in Form von rhythmischen Sequenzen langsam erschließen. Anhand der gezeigten Orte erkundet Schulze die (gescheiterten) Utopien der Moderne wie auch das Verhältnis von Mensch zur Natur. Vergangene und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen untersucht sie anhand von neuester Medientechnik, wie beispielsweise Drohnen, und visuellen Formeln und Bildtraditionen, wie etwa der Landschaftsmalerei oder dem Comic.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe AUS- & VORTRAGEN zeigt Ani Schulze die Arbeit Aerial Vortices (2015) und ihren neuesten Film Merchants Freely Enter (2017), der während ihrer Künstler-Residenz auf Schloss Ringenberg entstand. In diesem Kontext spricht sie über Gravitation, Vogelperspektiven, Camouflage, Robobirds, Picknicks, Kornfelder und Überwachungs-Panoramen.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
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Thomas Wachholz (* 1984, lebt und arbeitet Köln) untersucht in seinen formal reduzierten Werken die Rahmenbedingungen industrieller, handwerklicher und künstlerischer Produktion. Seine Arbeiten sind somit von konzeptuellen Gedanken durchdrungen und betonen dabei insbesondere die Bedeutung und Notwendigkeit von persönlicher Entscheidung und sozialer Interaktion. Die Praxis von Wachholz erinnert an die effiziente Strukturierung alltäglicher Arbeiten, deren Funktionalität und Monotonie ihn fasziniert. Für jede seiner Werkgruppen legt er einen Regelapparat fest, der Prozesse beschreibt, innerhalb derer Materialien, Substanzen oder auch Akteure miteinander reagieren. Beispielsweise reibt er die Farbe eines bedruckten Banners ab, erzeugt eine Zeichnung mittels Streichholz-Zündungen oder lässt von einem Plakateur ein Billboard kontinuierlich neu bekleben. Auch wenn die linearen Herstellungsprozesse unromantisch anmuten, liegt gerade in ihnen die Poesie der Arbeiten. In ihrem Verlauf gibt es kein Zurück – allerdings lotet Wachholz die Freiräume innerhalb der eigens auferlegten Rahmenbedingungen aus. Auf diese Weise zieht das Subjektive in die Arbeiten ein und wird in Details und Nuancen wahrnehmbar.
Thomas Wachholz führt im Rahmen der Veranstaltung in seine Praxis ein und zeigt darüber hinaus eine eigens für den Kölnischen Kunstverein realisierte Installation, die in Zusammenarbeit mit Juliane Duft entwickelt wurde.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
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One Year
Jonathan Monk (* 1969 in Leicester) wurde durch die Aneignung und Umformungen von Werken der Minimal und Conceptual Art oder auch der Postmoderne bekannt. Seit den Anfängen seines künstlerischen Schaffens, das mittlerweile zum festen Bestandteil der internationalen Szene zählt, zeichnen sich die Arbeiten durch einen analytischen Scharfsinn aus, der zumeist durch humorvolle Töne gebrochen wird. Dabei untersucht er in seinen Wandarbeiten, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Filmen den Begriff des Originals genauso wie den in der Kunstwelt vorherrschenden Personenkult oder die Aspekte Hommage sowie Referentialität. Stets verbindet sich mit den Werken von Monk die Zielsetzung, den Zitierten in respektvoller Weise Tribut zu zollen, wobei er deren Praxen genauso entmystifiziert. Immer wieder zeigt er in den Lücken, die seine Neuschreibungen, Umformungen und Verschiebungen aufmachen, auch das Persönliche als Motor der künstlerischen Produktion.
Im Rahmen seines Vortrags One Year referiert der Brite über sein Werk, wobei ein besonderer Fokus auf die Produktionen der vergangenen zwölf Monate gelegt wird.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird.
In Kooperation mit Mélange:
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Matthias Sohr (* 1980) eignet sich Objekte und Zeichen aus Zwischenräumen des Alltags an, die oftmals übersehen werden. Treppenlifte, Stützgriffe, Leiterplatten und Sprache befreit er in seinen Installationen von ihrer eigentlichen Funktionalität, sodass sie sich ohne den Bezug zum menschlichen Körper als technisch kühl und “unheimlich” autonom zeigen. Ihre Formen wirken im Kontext eines Kunstraums ästhetisch reduziert, vielleicht sogar elegant. Da die Objekte auf ihren Umraum verweisen, liefern sie formal Referenzen an die Minimal Art. Als postminimalistische Setzungen werfen sie allerdings Schatten zurück auf die Orte ihres Gebrauchs. Die Beziehung von Objekt und Betrachter, menschlichem Körper und Technologie erhält mit ihrer psychologischen, emotionalen Dimension eine neue Erfahrbarkeit.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Aus- und Vortragen, die kuratorisch von Juliane Duft betreut wird, führt Matthias Sohr durch seine Installation.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird. Zudem möchten wie Sie darauf hinweisen, dass das Haus nicht barrierefrei ist. Lassen Sie uns insofern vorab wissen, ob wir Sie beim Besuch der Veranstaltung begleiten dürfen.
Mit freundlicher Unterstützung durch:
Ferner wird diese Veranstaltung unterstützt von:
2017 feiert der Kölner Architekturpreis sein 50-jähriges Bestehen und wird zum dreizehnten Mal verliehen. Der kap gehört damit zu den ältesten deutschen Architekturpreisen. Er wird für vorbildliche Bauwerke (Neubau, Umbau, Ausbau), städtebauliche Anlagen, Freianlagen und Interventionen im öffentlichen Raum in Köln und Umgebung verliehen. Diese finden sich nicht nur bei den prominenten Projekten, sondern in gleicher Weise bei den alltäglichen Bauaufgaben, die das Gesicht unserer Städte und Landschaften prägen. Sowohl die Leistung der beteiligten Planern/innen als auch der verantwortungsvolle Part der Bauherren/innen wird gewürdigt. Die Auszeichnung soll dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für Baukultur zu schärfen und die kulturelle Relevanz des Planens und Bauens zu verdeutlichen.
Erstmals wurde der Kölner Architekturpreis 1967 vergeben. In jenem Jahr konnten sich Architekten und ihre Bauherren mit Gebäuden aus der Zeit des Wiederaufbaus, also seit 1945 bewerben. Seitdem umfaßt der Bewerbungszeitraum drei bis fünf Jahre.
In der jüngeren Vergangenheit konnten ausgezeichnete Bauwerke Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur Kölns sowie weit über die Stadtgrenzen hinaus setzen. Genannt sei hier Kolumba, das von Peter Zumthor fertiggestellte Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Es wurde nachfolgend mit dem BDA-Architekturpreis Nordrhein-Westfalen und der Großen Nike des BDA-Bundesverbands ausgezeichnet.
Eine Besonderheit des kap ist sein Teilnehmerkreis. Auch Planer anderer Professionen können Arbeiten einreichen – selbst ausserhalb der Architektenschaft.
Der Kölner Architekturpreis wird getragen vom BDA Köln, dem Kölnischen Kunstverein, dem Deutschen Werkbund NW sowie dem Architektur Forum Rheinland.
Für den kap 2017 hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Schirmherrschaft übernommen.
Zur Ausstellung aller Arbeiten möchten wir Sie herzlich einladen.
23. – 27. 09. 2017 täglich von 11-18 Uhr, Eintritt frei.
im Kölnischen Kunstverein
Hahnenstr. 6
50667 Köln
Der Kölnische Kunstverein freut sich, anlässlich der DC Open 2017 sowie parallel zu den Offenen Ateliers der Stadt Köln seine Stipendiaten präsentieren zu können.
Am 10. September werden in der Zeit von 12 bis 18 Uhr die folgenden Künstler im Rahmen von zehn kleinen Einzelausstellung vorgestellt:
Albrecht Fuchs, Erika Hock, Jan Hoeft, Cameron Jamie, Stefanie Klingemann, Alwin Lay, Peter Miller, Ralph Schuster, Thomas Wachholz und Alex Wissel
Der Eintritt ist frei. Es werden kalte und warme Getränke sowie Snacks gereicht.
Der Justizmord an Jakob Mohr (CZ, 2016, Tschechisch mit englischen Untertiteln, 63 Min.) erzählt die Geschichte des psychiatrischen Patienten und Künstlers Jakob Mohr, der überzeugt war, dass seine Handlungen von seinem Arzt mit Hilfe einer mysteriösen Maschine kontrolliert wurden. Mohr stellte diese Maschine in vielen seiner Zeichnungen als einen Holzkasten dar, der Strahlen oder Wellen ausstrahlte, die durch seinen Körper gingen und die Kontrolle über ihn übernahmen. Die Zeichnung Justizmord (1909-1910) zeigt einen Prozess, der aus sich selbst widersprechenden Perspektiven dargestellt ist. Der viktimisierte Mohr erscheint in der Rolle des Angeklagten, und sein Arzt wird als Lauscher und Manipulator dargestellt, der die Maschine und die Institution des Gerichts beeinflusst. Mohr identifiziert viele getarnte Patienten und Ärzte, die seine Theorie der monströsen Verschwörung gegen ihn unterstützen. Die Zeichnung wird zum Schauplatz einer inszenierten Sitzung des Gerichts, in der Mohr als Künstler, Patient und Verbrecher dargestellt wird und in der nicht nur seine Visionen, sondern auch andere Motive und Figuren, die mit Art Brut in Verbindung gebracht werden, ihre eigene Existenzberechtigung beanspruchen. Mohr bietet uns einen Bericht über die Details des Gerichtsverfahrens, das in seinem Kopf stattfindet und in dem Fragmente aus der Außenwelt seiner Kranken- und Strafregisterauszüge auftauchen, sowie eine Analyse seiner Zeichnung unter dem Gesichtspunkt ihrer ästhetischen Qualitäten.
Der Film und die Performance wurden in Zusammenarbeit mit Are | are-events.org kreiert und produziert und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Stadt Prag, dem Kulturministerium der Tschechischen Republik und seinem Kulturfonds sowie PLATO – Plattform (für zeitgenössische Kunst) Ostrava / Stadtgalerie Ostrava und Trojhalí Karolina, Vereinigung juristischer Personen, unterstützt.
Bitte beachten Sie, das die Veranstaltung gefilmt wird.
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Ein Tag, nachdem die deutsche Mannschaft die Fussballweltmeisterschaft 2014 gewann, steigt der Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach ins Flugzeug zurück ins Rheinland. Unmittelbar nach seiner Ankunft wird er am Flughafen verhaftet. Ein gerissener Händler der Kunst, der das ganz große Rad gedreht hat, fällt: Glanz und Elend Westdeutschlands, Großkäufe, Provinz und die Sehnsucht des Aufsteigers. Heute sitzt er im Gefängnis. Hinter einer gewaltigen Posse des Kunstbetriebs taucht sofort eine noch größere Geschichte des Neoliberalismus auf – in Werken, Geistern und Körpern des Rheinlands. Die zentrale Frage: Wie wurde aus dem Beuys-Diktum “Jeder Mensch ist ein Künstler” die Ich-AG? Was geschah wirklich in den letzten 25 Jahren in Deutschland? Mit der SPD? Den Hoffnungen von 68? Der Kunst?
Der Regisseur Jan Bonny und der Künstler Alex Wissel präsentieren dazu eine offene szenische Skizze – gewissermaßen als Aufforderung an Film- und Kunstbetrieb. Mit Matthias Brandt, Bibiana Beglau und Joachim Król als Kunstfiguren, die ganz im Sinne von Helmut Dietl nur einen Tick neben der Realität stehen. Und mit ihnen scheint die Möglichkeit einer großen Gesellschaftssatire auf. Oder wie es in einer Szene heißt: “Ich mach mir hier die Hände schmutzig, Josef. Für die soziale Plastik.”
Den Trailer zum Filmprojekt finden Sie hier.
Wir weisen darauf hin das die Anzahl der Plätze limitiert ist und dass es ratsam wäre mindestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn im Kölnischen Kunstverein ein Ticket zu lösen.
Karten sind ausschliesslich an der Abendkasse erhältlich.
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Michael Sailstorfer (* 1979 in Velden) wurde in den frühen 2000er Jahren mit Skulpturen, Installationen, Filmen und Fotografien bekannt, die sich durch einen feinsinnigen Humor sowie ein großes metaphorisches Potenzial auszeichnen. Ausgangspunkt vieler Arbeiten sind Situationen des Alltags oder gesellschaftliche und ökologische Probleme, die er dem Betrachter aus einem anderen Blickwinkel vor Augen führt. Als Beispiel für diese Praxis lässt sich etwa die Arbeit „Antiherbst“ anführen, für die er gegen Ende des Jahres 2012 die Blätter einer Esche einsammelte, diese lackierte und sie dann erneut an dem Baum befestigte. Für seine aktuelle Ausstellung in Berlin wiederum, ersetzte Sailstorfer die Motoren verschiedener Fahrzeuge durch handelsübliche Öfen, um das Verhältnis von Natur und Industrialisierung in den Fokus zu rücken.
Im Rahmen seines Vortrags wird Sailstorfer, der seit 2015 im Kölner Skulpturenpark vertreten ist, einen Überblick über die verschiedenen Aspekte seines Schaffens geben.
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Die Performance des 1984 in Köln geborenen Künstlers Timo Seber, schließt an seine Ausstellung Twitch (GAK, Bremen, 2015) an. Seit diesem Projekt beschäftigt er sich eingehend mit der Welt des Computerspiels DOTA 2, das zu einem der weltweit populärsten E-Sports-Spielen gehört. Bei internationalen Turnieren können Spieler und Spielerinnen Preisgelder von bis zu 20 Millionen Dollar gewinnen. Gemeinsam mit Baumi, einem deutschen Youtuber und DOTA 2-Entuhisasten mit mehr als 110 Millionen Videoaufrufen, wird Seber den Besuchern seine Faszination für das Spiel näher bringen und den Einfluss auf seine künstlerische Arbeit in den letzten Jahren anschaulich demonstrieren.
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Nora Turato wurde 1991 in Zagreb, Kroatien geboren, studierte an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und am Werkplaats Typografie in Arnheim. Nora Turato ist aktuell Stipendiantin der Reichsakademie in Amsterdam. In ihren Sprachperformances ruft die Künstlerin Nora Turato präzise Beobachtungen des Alltags auf. Über das künstlerisch gestaltete Sprechen eines Textes, über Rhythmus und Melodie der Sprache betont Nora Turato die Dringlichkeit ihrer soziokulturellen Themen, die stets auf das Hier und Jetzt bezogen sind. Dabei gleichen ihre Auftritte einer Tour de Force, druckvoll, provokativ und auf den Punkt gebracht. Turato stellt ab dem 11. Februar mit Your Shipment Has Been Dispatched im NAK Neuer Aachener Kunstverein aus.
In Kooperation mit dem Neuen Aachener Kunstverein.
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Kasper Bosmans, geboren 1990 in Belgien, zählt zu den erfrischendsten, jungen Positionen der belgischen Kunstszene. Er fertigt Tafelbilder, Wandmalereien, Skulpturen sowie Installationen, die häufig auf historische oder gegenwärtige Symbole, Wappen und Piktogramme Bezug nehmen. Dabei lässt sich in dem Werk Bosmans´ das Interesse für den Aspekt der Dekoration – im Sinne von Daniel Buren oder Niele Toroni – genauso wie für die flämische Malerei nachvollziehen. Im Rahmen seines Vortrags wird Kasper Bosmans erstmals in Deutschland einen Überblick über die verschiedenen Stränge innerhalb seines Werkes geben.
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Im Rahmen der Reihe “Aus- & Vortragen” diskutiert die Journalistin Gesine Borcherdt (Blau – Ein Kunstmagazin) mit den diesjährigen ars viva-Preisträgern Jan Paul Evers, Leon Kahane und Jumana Manna über deren künstlerischen Arbeitsweisen sowie über die nationale und internationale Kunstszene.
Jan Paul Evers: geboren 1982 in Köln, Studium der Freien Kunst, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Dörte Eißfeldt und Thomas Rentmeister. Einzelausstellungen u. a. in der Villa Stuck in München (2014) und der Galerie Max Mayer in Düsseldorf (2013).
Leon Kahane: geboren 1985 in Berlin, Studium u. a. an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin, Studium der Freien Kunst an der Universität der Künste Berlin bei Hito Steyerl und Josephine Pryde. 2016 umfassende Einzelausstellung in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, 2015 ausgezeichnet mit dem Kunstpreis Europas Zukunft.
Jumana Manna: geboren 1987 in New Jersey, Design-Studium an der Oslo National Academy of the Arts, Studium der Ästhetik und Politik am California Institute of the Arts in Los Angeles. Einzelausstellungen u. a. in der Malmö Konsthall (2016), der Chisenhale Gallery in London (2015), der Kunsthall Oslo (2013) und dem Künstlerhaus Bethanien in Berlin (2013).
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Jan Hoeft stellt im Rahmen von Aus- & Vortragen seine neue Publikation +4812 vor. Gemeinsam mit Kristina Scepanski (Westfälischer Kunstverein, Münster) wird der Künstler über das Buch, Fußball Hooligans, den öffentlichen Raum und Business-Kommunikation sprechen.
+4812 beinhaltet Beiträge von Kris Dittel, Carla Donauer, Ben Kaufmann, Alexander Nowak, Aneta Rostkowska, Sławomir Shuty and Huib Haye van der Werf. Es erscheint im Verlag für Moderne Kunst, Wien und wurde von der Kunststiftung NRW gefördert. Gestaltung: Lisa Pommerenke
Die gleichnamige Arbeit wurde auf Einladung von Aneta Rostkowska für die Bunkier Sztuki Art Collection in Krakau realisiert.
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Vor einigen Jahren sprach Claus Richter im Kölnischen Kunstverein erstmals über die Geschichte des Weihnachtsfestes. Woher stammt der Weihnachtsbaum? Wer erfand den Weihnachtsmann? Wann wurde zum ersten Mal Weihnachten gefeiert? All diese Fragen wurden damals beantwortet. Dieses Jahr kehrt Claus Richter mit einem neuen Weihnachtsvortrag zurück. Ging es bei seinem ersten Vortrag noch um die historische Einordnung des Phänomens „Weihnachten“ , wird sich der Kölner Künstler dieses Jahr mit den Emotionen befassen, die die das ideelle Weihnachten als Erzählung weckt. Archaische Sehnsüchte nach Geborgenheit, Liebe, Zuwendung, Frieden und einer idealisierten magischen Welt sind die Elemente, aus denen sich Richters eigene Obsession mit Weihnachten nährt und er wird auch dieses Jahr mit Bildern, Filmen und Erzählungen den Weg durch verschneite Hütten, glitzernde Wälder und wohlige Stuben antreten, um zu erfahren, warum und wie das „Fest der Liebe“ so gut als Idealbild funktioniert.
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Lesung: John Tilbury liest aus Cornelius Cardew: A Life Unfinished
Gespräch: John Tilbury und Felix Klopotek
Ein wichtiger Baustein für die Ehrung Tilburys ist die Lesung aus Cornelius Cardew (1936–1981) a life unfinished mit einem anschliessenden Gespräch über die Verbindung von Musik und Politik sowie eine Einschätzung der aktuellen, gesellschaftlichen Entwicklungen durch John Tilbury im Kölnischen Kunstverein.
Moderiert wird dieser Abend von dem Kölner Autor Felix Klopotek.
John Tilbury ist mit Komponisten der Nachkriegsmoderne wie Christian Wolff, Earle Brown und Terry Riley befreundet. Auch mit Cornelius Cardew verband ihn eine Freundschaft, die 1959 begann und mit wegweisenden Gruppenprojekten wie AMM und dem Scratch Orchestra sowie in politischen Aktionen ihre Fortsetzung fand. Mit der Biographie Cornelius Cardew – A Life Unfinished hat John Tilbury eines der großen und außergewöhnlich detailreichen Werke über die Neue Musik ab Mitte des des 20. Jahrhunderts vorgelegt.
Organisiert wird The John Tilbury Tribute von Prof. Dr. Heike Sperling und Marcus Schmickler.
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Die Aufnahme der Veranstaltung finden Sie hier.
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Mit so revolutionären Ausstellungen wie Happening und Fluxus schrieb der Kunstverein Geschichte. Am Puls der Zeit und eigentlich immer schon ein kleines Stückchen weiter, sucht die Kölner Institution auch heute noch das Neue. Aufstrebende, internationale Künstler stellen hier aus, inszenieren und performen.
Nicht ganz Mensch, nicht Tier. Die Zeichenwesen der griechischen Künstlerin Christiana Soulou eröffnen geheimnisvolle Traumwelten, immer nah am Abgründigen. Die Griechin ist eine der bedeutendsten Vertreterinnen zeitgenössischer Zeichnung. Ihre Gestalten sind zumeist aus nur wenigen Linien gebildet und muten ausgesprochen zerbrechlich an, ihr Seelenleben scheint nach außen gekehrt.
Programm
19.00, 20.00, 21.00, 22.00, 23.00 Führung mit dem Kurator
Die ersten 350 Besucher erhalten eine Überraschung von AESOP, sowie kostenlose griechische Trinkspezialitäten der MD Bar.
Sven Johne (*1976, lebt und arbeitet in Berlin) untersucht mit seinen Arbeiten sowohl vertraute als auch ungewöhnliche Situationen des Alltags: die Kaperung und Entführung von Containerschiffen, die Funktionsweisen von Häfen oder die Reise eines Wanderzirkus durch Deutschland. Dabei nutzt Johne Texte, Fotografien oder Filme, um die Ergebnisse seiner Recherchen zu präsentieren. Im Rahmen seines Vortrags wird der Künstler eine Einführung in sein Werk geben und eine Auswahl seiner Videoarbeiten präsentieren.
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Peter Wächtlers Filme, Zeichnungen und Skulpturen verweisen auf surreale Bildwelten, die zwischen Tragik und absurder Komik pendeln. Dabei beziehen sich viele seiner Werke auf die Ästhetik von Comics oder Kinderbuchillustrationen, wobei die Vertrautheit oder Eingängigkeit der Bildschöpfungen bspw. durch die Integration von bizarren Textpassagen unterwandert wird. Das Resultat sind eindringliche Formulierungen, die den Betrachter gleich einem (Alb-)Traum aufrütteln. Der Vortrag im Kölnischen Kunstverein ist als grundlegende Einführung in das Werk des Künstlers konzipiert.
Peter Wächtler (*1979 in Hannover, lebt und arbeitet in Brüssel) hatte Einzelausstellungen u. a. in der Chisenhale Gallery in London (2016), in der Renaissance Society in Chicago (2016) sowie im Westfälischen Kunstverein in Münster (2014).
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
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Johannes Wohnseifer (Künstler) und Susanne Zander (Delmes & Zander) im Gespräch über Produktion, Rezeption, Kuratieren und historische Kontextualisierung von Grenzbereichen der Kunst.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
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Öffnungszeiten der Ateliers
Freitag: 2.9.2016, 19-21 Uhr
Samstag: 3.9.2016, 12-18 Uhr
Sonntag: 4.9.2016, 12-18 Uhr
Der Kölnische Kunstverein freut sich, anlässlich der Offenen Ateliers 2016 sowie der DC Open den neuen Stipendiaten des Kölnischen Kunstvereins kleine Ausstellungen ausrichten zu können. So präsentieren neun Künstler, die 2015 von einer internationalen Fachjury bestehend aus Alexandra Birken, Christopher Williams sowie Johannes Wohnseifer gekürt wurden, in ihren Arbeitsräumen neue oder teilweise eigens für den Anlass realisierte Werke. Die Öffentlichkeit hat somit nicht nur die Möglichkeit, vielfältige Kunstwerke zu erleben, sondern ebenfalls herausragende Talente der rheinländischen Kunstszene kennenzulernen. Hier finden Sie mehr Informationen zu unserem Atelierprogramm.
Die Offenen Ateliers 2016 sind eine Initiative der Stadt Köln und des BBK-Köln. Ein detailliertes Programm, sowie die verschiedenen Austragungsorte finden Sie unter www.offene-ateliers-koeln.de.
Das Werk von Tobias Spichtig (* 1982, lebt in Berlin und Zürich) lässt sich in Performances, Installationen, Bilder sowie Skulpturen untergliedern und befasst sich mit den Mythen unserer zeitgenössischen Gesellschaft. Spichtig setzt dabei nicht selten gefundene Materialien oder Objekte ein, die er mit geringen Eingriffen neu arrangiert und verändert. Die dabei entstehenden Erzählsprünge führen den Betrachter mitunter in düstere Gefilde.
Im Rahmen der Performance Die böse Farbe für den Kölnischen Kunstverein wird der Künstler gemeinsam mit der Pianistin Theresa Patzschke ausgewählte Lieder interpretieren. Neben dem titelgebenden Stück Die böse Farbe, das von Wilhelm Müller geschrieben und von Franz Schubert vertont wurde, werden u. a. Werke von Scott Walker sowie Freddie Mercury aufgeführt.
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Hi
Bekannt wurde Anna Virnich mit großen und kleinen Stoffbildern, für die sie unterschiedliche Textilien zu Kompositionen verquickt, die zwischen Abstraktion und Narration pendeln. Mit gekonnter Souveränität schließt sie dabei an die Traditionen von Künstlern wie Blinky Palermo, Rosemarie Trockel oder Cosima von Bonin an. Das Schaffen der 1984 in Berlin geborenen Künstlerin beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Gattung Malerei. Seit einigen Jahren produziert sie ebenfalls Installationen, für die sie organische Materialien wie Leder, Erde oder Pflanzen nutzt und die in verschiedener Weise unsere Sinne ansprechen.
Im Rahmen ihres Vortrages wird Virnich die zentralen Stränge ihrer Praxis vorstellen und dabei insbesondere ihre beiden jüngsten Projekte in Köln (2015) und Mexico City (2016) beleuchten.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird. Die Aufzeichnung finden Sie hier.
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(in englischer Sprache)
Immer rasanter kommt es zu Innovationen in sämtlichen Bereichen des modernen Lebens. Diese Neuerungen entpuppen sich allerdings nicht immer als reine Erweiterungen persönlicher Freiheiten bzw. als bedingungslose Verbesserungen des alltäglichen Seins. Der Künstler Anders Clausen (*1978 in Kopenhagen, lebt und arbeitet in Berlin) untersucht mit seinen Arbeiten die andere, oftmals übersehene Seite technologischer Hervorbringungen, wie sie sich bspw. in der Abhängigkeit von zeitgenössischen Kommunikationsmedien zeigt. Im Rahmen seines Vortrags wird Clausen einen Einblick in seine Praxis geben und dabei insbesondere sein neustes Projekt in den Fokus rücken, bei dem es sich um ein Künstlerbuch handelt.
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Andro Wekua, geboren 1977 in Georgien, hat in einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren ein herausragendes Werk geschaffen, das zu den eindrucksvollen, zugleich aber auch geheimnisvollen Beiträgen zur jüngeren Gegenwartskunst gezählt werden kann. Ausgehend von seiner eigenen Biografie, die durch die Erfahrung des Bürgerkrieges in seinem Heimatland geprägt wurde, umkreist das Schaffen Wekuas die Frage, wie sich das persönliche bzw. kollektive Gedächtnis konstituiert, was der wahre Gehalt einer individuellen bzw. globalen Erinnerung ist und was in diesem Zusammenhang der Fiktion, der Imagination und Interpretation angehört. Die Bildkreationen, die der heute in Deutschland sowie in der Schweiz lebende Künstler realisiert, weisen dabei zumeist etwas Beängstigendes und Unheimliches auf und verweisen auf Prozesse des Unterbewussten. Unabhängig vom jeweiligen Medium, appellieren die Werke Wekuas unmittelbar an die Gefühlswelt des Betrachters, auch wenn sich diese nicht selten einer eindeutigen Lesbarkeit verweigern, was ihre unbehagliche Wirkung mit beflügelt.
Der Film Mäusebunker von Lothar Hempel befasst sich mit der Forschungsstelle für experimentelle Medizin in Berlin, die in einem Bauwerk untergebracht ist, das zwischen 1970 und 1981 errichtet wurde und dessen Architektur dem kompromisslosen Stil des Brutalismus verpflichtet ist. Dieses Gebäude, das visuell der Erscheinung eines Schlachtschiffes ähnelt und das u. a. die zentrale Versuchtierzucht und -haltung der hauptstädtischen Universitätsmedizin beheimatet, ist Schauplatz unterschiedlicher, teilweise gegensätzlicher Episoden. So zeigt der Film beispielsweise die Transformation einer Wissenschaftlerin in eine Heilige, während in anderen Szenen postmoderne Möbel aus Italien Gegenstand sind oder gelbe Bananen vor grauem Beton in Erscheinung treten. Insgesamt weist das Werk den Charakter einer surrealistischen Collage auf, wobei es aufgrund der kontinuierlichen Bearbeitung durch den Künstler keinesfalls statisch ist.
Lothar Hempel (*1966 in Köln) war mit seinen Werken u. a. im Le Magazin in Grenoble, im Institute of Contemporary Arts in London oder im Museum of Contemporary Arts in Los Angeles zu sehen.
Laufzeit: 56 Minuten
Den Trailer des Films finden Sie hier.
Cannibal, die gemeinsame Band von Cary Loren, Dennis Tyfus und Cameron Jamie, vereint drei singuläre Künstlerbiografien mit deutlichen Musikbezügen.
Cary Loren gehörte mit Mike Kelley, Jim Shaw und Nigara (Lynn Rovner) zu jener Gruppierung junger KünstlerInnen, die 1973 an der University of Michigan die Art-School-Band Destroy All Monsters gegründet hat. In seinem Manifesto of Ignorance; Destroy all Monsters spricht er davon, mit Destroy All Monsters eine Menagerie aus Wörtern, Bildern und Tönen aufgefahren zu haben, um dem ur-männlich geprägten US-Rock der 70er Jahre eine andere Geste entgegen zu halten. Eine, die offen für Zweifel und Sehnsüchte war. Eine, bei der alle Beteiligten nicht immer (wenn denn jemals) wussten, wo sie sie hinführen würde. Man verstand sich in der Tradition von freien Jazz-, Rock- und Avantgardegeistern wie Sun Ra, Captain Beefheart und den Silver Apples, negierte aber auch nicht den Rock von Stooges oder MC5 (zu den späteren Mitgliedern gehörten Ron Asheton von den Stooges und Michael Davis von MC5). Die Shows erinnerten an das Theater Grand Guignol und waren kurze, blutige, anarchisch-apokalyptische Ausbrüche, bei denen alles möglich war.
Dennis Tyfus, der mit bürgerlichen Namen Dennis Faes heißt, betreibt in Antwerpen das Ultra Eczema Studio. Als Kind der 80er Jahre repräsentiert er einen für diverse Ausrichtungen offenen Künstlertypus. Tyfus arbeitet mit völliger Selbstverständlichkeit ebenso als Illustrator und Veranstalter wie als Bildender Künstler, Radiojournalist und Musiker – letzteres gleich unter einer Vielzahl an Solo-Aliasen (Bitchy Vallens, Herr Keula, Penis Tea Flush, Vom Grill) und in drei Bandkonstellationen (neben Cannibal sind dies noch Call Gypsi und Speedqueen). Kein Bereich ist ohne den anderen denkbar, die künstlerische Praxis ein spinnennetzartiges Gebilde, in dem alles für alles Bedeutung in sich trägt.
Der in Los Angeles Ende der 60er Jahre geborene und nun dauerhaft in Paris lebende Cameron Jamie stellt sozusagen das Scharnier zwischen den Generationen dar bei Cannibal. Die multidisziplinäre Praxis von Jamie umfasst Performance, Ton, Zeichnungen, Plastik, Fotografie, Künstlerbücher und Filme. Mit seinen filmischen Arbeiten untersucht Cameron Jamie inwieweit geografische und traditionelle Festschreibungen den Alltag von Menschen zu prägen vermögen. Er hinterfragt die Ablenkungsprojektionsmechanismen von Gesellschaften und ihren Mitgliedern und den diesen anhängigen Schattenwürfe. Seine filmischen Dokumentationen sind karge, direkte Einblicke in eine Welt der sinnsuchenden Begierde. Hierfür arbeitet er sehr intensiv mit der Musik als Stilelement, zu seinen Kollaborateuren gehören dabei unter anderem die amerikanische Rock-Band The Melvins und der japanische Free-Noise-Musiker Keiji Haino.
Bis dato gibt es zwar nur einen Tonträger von Cannibal: Cannibal (dessen Plattencover von Cameron Jamie gestaltet wurde), der Referenzkosmos, den die drei Protagonisten damit aufmachen, beweist jedoch bereits eindrucksvoll, dass man Cannibal in der Traditionslinie des von Mayo Thompson Mitte der 60er Jahre gegründeten Avantgarde-Rock-Kollektivs Red Krayola und Lorens Band Destroy All Monsters lesen darf.
Über den Verlauf der fünfzehn Songs (die teilweise die charakterlichen Züge von Skizzen und Interludes tragen), die 2010 von Loren, Tyfus und Jamie in Antwerpen aufgenommen wurden und in aller Abgehangenheit erst drei Jahre später in Detroit von Warn Defever und Cary Loren abgemischt wurden, entwickelt sich ein chaotisch anmutender Strudel der Gefühle. Es ist ein Chaos, dessen narrative Stringenz sich jedoch einstellt, wenn man die Angst vor der Desorientierung erst einmal abgelegt hat. Inspiriert von White Trash und Horror (Anti-)Ästhetiken zelebrieren die drei einen wilden ekstatischen Ausbruch zwischen freier Improvisation und akzentuierter rhythmischer Signifikanz.
Es ist eine zugleich abstoßende wie auf eigentümliche Art und Weise klebrig anziehende Mischung, die Cannibal da auf uns loslassen. Symbolisch auf den Punkt gebracht in ihrem Song Sweet Dreams, in dem aus dem bösen und düsteren White Noise plötzlich manisch vorgetragene Stimmfetzen greifbar werden, deren einzelne, wortähnliche Gebilde sich peu a peu in unseren popkulturell geschulten Köpfen als Fragmente von Sweet Dreams (are made of this) von der britischen 80s-Pop-Gruppe Eurythmics zusammenfügen:
“Who am I to disagree … I travel the world and the seven seas … Everybody´s looking for something … Sweet Dreams … “
Transmission Interruptions.
Schlaglöcher der Existenz.
Der ganz normale Wahnsinn.
Der Bandname selbst, also der Verweis auf den Kannibalismus, spielt natürlich mit der urmenschlichen Angst vor den eigenen Abgründen. Der Vorstellung von seinesgleichen gegessen zu werden, haftet ja zugleich die Frage an, was es bedarf, dass man selbst einen Menschen essen würde? Wenn Cannibal einen Song Phantasm nennen, dann nicht, um es uns einfach zu machen und alles als reines Hinrngespinst, als Sinnestäuschung und Produkt unser Fantasie zu dekonstruieren, sondern um den inneren Vertigostrudel noch eine Ebene weiter um sich selbst herum zu treiben.
Das Grauen schleicht sich in Phantasm (und in vielen weiteren Stücken von Cannibal) wie in einem japanischen Horrorfilm an: nicht als leise Ahnung des Bösen wie im europäischen Kino, sondern mit der vollen Wucht des omnipräsenten und unausweichlichen Terrors. Die Länge von 2 Minuten gibt es bereits vor: in diesem Stück gibt es keinen Ort und keine Zeit für falsche Hoffnungsfährten. Warum sich noch Illusionen hingeben, wenn doch das Tick und Tack des Lebens in seiner konsequenten Endlichkeit allen bewusst ist. Und so quietscht und klopft und schreit es aus den Eingeweihten – und am Ende frisst sich der Schrei langsam selbst, ganz so wie der Mensch den Menschen in bester Fassbinder Manier noch immer klein gekriegt hat.
In diesem Sinne: alles ist hörbar, nichts ist sicher. Cannibal spielen mit offenen Karten und dem vollen Bewusstsein dafür, dass auf Erden nichts düsterere Abgründe zu bieten hat als die menschliche Existenz.
Wir dürfen gespannt sein, wie uns die Gruppe Cannibal all dies und noch viel mehr im Kölnischen Kunstverein darzubieten gedenkt. Cannibal wird von John Sinclair gemanagt, dem früheren MC5-Manager.
Eine Hörprobe von Cannibal finden Sie hier.
Einlass ab 20 Uhr, Beginn 20:30 Uhr, Vorverkauf ab 18 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung der Julia Stoschek Collection.
Der Film Single von Alex Wissel und Jan Bonny erzählt in mehreren ineinander verschachtelten Reflexionsebenen von Identitätsfragen sowie persönlicher und universeller Einsamkeit:
Der junge Künstler Alex wird von seiner Freundin verlassen und sucht neue Bestätigung in der Eröffnung eines Nachtclubs, dem sog. Single Club.
Dieses Etablissement existierte von Juni 2011 bis Juni 2012 und befand sich in den Kellerräumen des Lokals Bistro Agi unweit des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Der Club wurde von Wissel als alternatives Modell von öffentlichem Raum und partizipativer „Sozialskulptur“ konzipiert. (www.single-club.in)
Der Film, der aus dem realen Dokumentationsmaterial des Clubs, Reenactments und einer fiktiven Geschichte besteht, beinhaltet u. a. Gastauftritte von Lars Eidinger, Rita McBride, Peter Doig, Agipet Iljazi, Hans-Jürgen Hafner, Magdalena Kita und Sibel Kekilli.
Die Aufzeichnung des Künstlergesprächs finden Sie hier.
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Weltpremiere
Die 1977 in Hannover geborene Künstlerin Kalin Lindena studierte bei Prof. Johannes Brus sowie Prof. Walter Dahn an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und lebt heute in Berlin. Ihre Präsentationen haben zumeist den Charakter von bühnenhaften Inszenierungen, die herkömmliche Ausstellungsmodi unterwandern. So kombiniert Lindena Textilien, Objekte aus Papier, figurative Metall-Konstrukte und filmische Werke zu komplexen Installationen, die den Gedanken eines Gesamtkunstwerkes aufgreifen und nicht selten zum Schauplatz für performative Werke werden. Mit ihrem Schaffen verbindet sich insofern eine besondere Form von Dynamik, die den Betrachter unmittelbar berührt und ihn in ihren Bann zieht. Für die Veranstaltung im Kölnischen Kunstverein plant Kalin Lindena unter dem Titel Weltpremiere einen performativen Vortrag, der einen Eindruck von der Vielfalt ihres Schaffens geben wird.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gefilmt wird. Die Aufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
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Dead Men Tell No Tales
Alvaro Urbanos (*1983 in Madrid, lebt in Berlin) Werke weisen einen starken Bezug zu Architektur und Fiktion auf. Dabei greift er auf das für ihn jeweils passende Medium zurück, das sich von raumgreifenden Installationen, über Film bis hin zur Performance erstrecken kann. In diesem Zusammenhang steht auch die im Kölnischen Kunstverein uraufgeführte Performance Dead Men Tell No Tales (2016). In drei Akten, die wiederholend und gleichzeitig aufgeführt werden, analysiert der Künstler das Verhältnis von Künstlerbiographien, ikonischen Kunstwerken und Präsentationsmodi in Ausstellungen. Ein wichtiger Moment stellt die Wahrnehmung der Objekte dar: Überlebens große Sockel, die sich schwermütig durch den Raum bewegen – leer und ohne Inhalt. Ein Teppich auf dem ein Kind spielt, jedoch nicht mit Spielzeug sondern Nachbildungen berühmter Kunst- und Kulturgüter. Eine schwarz gekleidete Person die mit Hilfe einer Schaufel ein Objekt im Garten des Kunstvereins vergräbt.
Die Aufzeichnung der Performance finden Sie hier.
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Luke Fowler, geboren 1978, studierte angewandte Kunst am Duncan of Jordanstone College of Art and Design in Dundee. Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Praxis liegt auf filmischen Collagen, mit denen er an die Tradition des britischen Free Cinema der 1950er Jahre anknüpft. Die Werke des in Glasgow lebenden Künstlers, der ebenfalls als Musiker und als Dokumentarfilmer arbeitet, waren in den vergangenen Jahren u.a. in der Tate Modern in London, in der Schirm Kunsthalle in Frankfurt sowie im Museum Ludwig in Köln zu sehen. 2012 war Fowler zudem für den Turner Prize nominiert.
Marcus Schmickler, geboren 1968, ist ein in Köln lebender Komponist und Musiker. Sein mehrfach prämiertes und international rezipiertes Schaffen umfasst sowohl Elektronische Musik, als auch Kompositionen für Kammerensemble, Chor und Orchester. Seit 2010 unterrichtet Schmickler Music/Sound am Bard College in Annandale-on-Hudson, New York.
Die Aufzeichnung der Performance finden Sie hier.
Programm:
19:00, 20:00, 21:00, 22:00, 23:00 Kuratoren-Führung durch die aktuelle Ausstellung
Die ersten 350 Besucher erhalten ein Überraschungspaket von Aēsop.
Junge, internationale Künstler zeigen im Kölnischen Kunstverein ihre Werke. Und das schon seit mehr als 175 Jahren. Ein vielseitiges Begleitprogramm bestehend aus Performances, Vorträgen und Workshops bietet den Besuchern zudem die Möglichkeit, hautnah an der zeitgenössischen Kunstproduktion teilzuhaben.
Das portugiesische Duo João Maria Gusmão + Pedro Paiva, das 2009 auf der Biennale von Venedig ihr Land vertrat und seither international in der Kunstszene gefeiert wird, präsentiert im Kölnischen Kunstverein eine neue Werkgruppe, die eindrucksvoller kaum sein könnte. Im Zentrum stehen große Bronzeskulpturen, die Figuren, Tiere, Alltagsgegenstände oder wissenschaftliche Instrumente zeigen und die durch ungewöhnliche, bisweilen konträre Konstellationen eine surreale Bedeutungsverschiebung erfahren. Ergänzt werden die Skulpturen durch geheimnisvolle filmische Werke im Kino und Theatersaal sowie durch eine faszinierende Camera Obscura im Untergeschoss des Gebäudes, sodass die Ausstellung einen umfassenden Eindruck von der Praxis der jungen Künstlerstars vermittelt.
Weitere Informationen zur Museumsnacht 2015 finden Sie auch hier.
Andreas Schmitten studierte zunächst Kunstgeschichte und Philosophie, um sich dann an der Kunstakademie Düsseldorf in den Klassen von Prof. Hubert Kiecol und Prof. Georg Herold mit der Bildhauer auseinanderzusetzen. Seit seinem Abschluss im Jahr 2012 war Schmitten mit seinen bemerkenswerten Skulpturen und Rauminstallationen an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
Helmut Leder ist seit 2004 Professor für kognitive Psychologie an der Universität Wien. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Ästhetik sowie der Psychologie der Kunst und des Designs.
Einlass ab 20 Uhr, Beginn 21.30 Uhr, Vorverkauf ab 18 Uhr
Anlässlich der Uraufführung ihrer bei der Edition Fieber erschienenen Single bieten John Bock und Aydo Abay im Riphahnsaal des Kölnischen Kunstvereins weit mehr als ein klassisches Konzert!
Im Rahmen der performativen Aufführung werden Rock und Kunstkontext zusammengeführt und ins Psychedelische geleitet.
Vor und nach der Performance legen Jan Lankisch und Thomas Venker von der Edition Fieber auf. Auf dem Kölner Künstlerschallplattenlabel sind bislang Editionen von Cosima von Bonin, David Shrigley, Kai Althoff, Terence Koh und Raymond Pettibon erschienen.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.
Die Aufzeichnung der Performance finden Sie hier.
Der in Düsseldorf lebende Künstler Johannes Bendzulla (*1984 in Saarbrücken) spricht im Kölnischen Kunstverein über seine Praxis sowie über seine aktuelle Ausstellung in der Natalia Hug Gallery.
Bendzulla studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Christopher Williams und Martin Gostner sowie an der Kölner Kunsthochschule für Medien.
in englischer Sprache
Tiril Hasselknippe (*1983 in Norwegen) fertigt Skulpturen, Objekte und Installationen, die durch eindringliche Farben, Formen und Oberflächen bestechen. Anlässlich ihrer zeitgleich in Köln stattfindenden Ausstellung Phones gibt die Künstlerin eine grundlegende Einführung in ihre Arbeit und einen Ausblick auf kommende künstlerische und kuratorische Projekte.
Ariel Schlesinger (*1980 in Israel) nutzt für seine Werke zumeist Alltagsgegenstände wie Fahrräder, Bleistifte oder Papierbögen, die er durch überraschende Eingriffe und zumeist mit einer gehörigen Portion Humor zum Leben erweckt. So kommen etwa aus den Reifenventilen eines Fahrrads kleine Flammen, biegen sich Bleistifte oder beginnen Papierblätter zu tanzen. Im Kölnischen Kunstverein spricht Ariel Schlesinger über seine Arbeit.
ab 19 Uhr
Mit dem Kölner Dreigestirn (um 20 Uhr), Fotostudio Albrecht Fuchs, die TNT Brass Band (Live) und den DJ`s Kitty Atomic und Miss Stereo
Das Karnevalsfest des Kölnischen Kunstvereins für Mitglieder, Künstler und Freunde im Kostüm mit Musik, Speis und Trank.
2009 ließ der Kölnische Kunstverein den legendären Lumpenball wieder aufleben. Wir freuen uns, dieses Jahr der LAANGEN ENT frönen zu dürfen. Die LAANGE ENT war ein Kostümfest im Köln der 1920er Jahre. Erst 2014 wurden Dokumente dieses ausschweifenden Künstlerfestes wiederentdeckt und im Kölnischen Kunstverein präsentiert. Entenkostüme sind daher dieses Jahr besonders gern gesehen. Erscheinen Sie im Entenkostüm oder mit Entendetails, erhalten Sie ein spezielles, vom Kölner Künstler und Archivar Claus Richter gestaltetes und signiertes goldenes Zauberei!
AUSVERKAUFT!
Errors Hit Orient ist eine gemeinsame Musik-Performance von Will Holder und Chris Evans. Diese Performance verwendet von BS Johnson verfasste Zeitungsberichte über Fußballspiele und verbindet sie mit einer musikalischen Begleitung, wobei Evans Bassgitarre spielt und Holder die Berichte über die Spiele vorträgt.